Aktienquote je nach Lebensphase

Aktienquote je nach Lebensphase

Die Aktienquote beschreibt den Anteil von Aktien in einem Anlegerdepot. Unter Praktikern wird der Aktienanteil mit dem Wert 100 versehen und davon das Lebensalter abgezogen. Neuere Forschungen kommen zu davon abweichenden Empfehlungen.

Aktienquote nach klassischer Vorgabe

Unter der Annahme, dass Aktien ein gewisses Risiko beinhalten, galt bisher die Regel, den Aktienanteil im Depot mit zunehmendem Alter sinken zu lassen. Demnach sollten junge Anleger mehr Wertpapiere halten, weil sie aufgrund geringen Alters mögliche Crashs wieder aufholen könnten. Der Aktienanteil im Portfolio von Senioren müsse über die Zeit kontinuierlich auf einen niedrigeren Prozentsatz abgesenkt werden. Der Vorgabe entsprechend soll dem Aktienanteil der Wert 100 zugewiesen und jeweils um das Lebensalter reduziert werden.

Forschungsergebnisse decken Widersprüche auf

Die Nobelpreisträger Samuelson und Merton wiesen 1969 in einem Modell darauf hin, dass junge Anleger mehr Zeit zum Erleben eines Aktiencrashs haben. Daher sollte der Aktienanteil das ganze Leben über gleich hoch bleiben. In den letzten drei Jahrzehnten widersprachen Forscher der Theorie mit der Begründung, dass die Aktienquote doch mit zunehmendem Alter sinken müsse, wenn das Humankapital berücksichtigt wird.

Die Nobelpreisträger hatten seinerzeit nur das Finanzkapital bewertet, dies ist jedoch bei jungen Menschen gering, während das Humankapital sehr umfangreich ist. Anders bei den Senioren, die haben im Alter überwiegend Finanzvermögen und keine Einkünfte aus Erwerbstätigkeit. Daher sollte der Aktienanteil gerade in jungen Jahren sehr hoch sein.

Aktuelle Untersuchungen empfehlen eine vergleichsweise hohe Aktienquote

Anlageziel, Risikobereitschaft und Zeithorizont sind die Komponenten, aus denen sich der individuelle Aktienanteil im Depot ermitteln lässt. Wer beispielsweise auf seine Altersvorsorge spart, kann während der gesamten Berufstätigkeit sein Portfolio zu 100 Prozent mit Aktien gestalten. Selbst nach dem 65. Lebensjahr sollte der Aktienanteil im Depot mindestens 40 Prozent betragen. Damit stellen Rentner sicher, dass ihr Kapital zu einem komfortablen Lebensabend beiträgt. Ist die Aktienquote hingegen zu gering, besteht die Gefahr eines vorzeitigen Kapitalverzehrs.

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