Auch bei Minizinsen Anleihen kaufen?

Auch bei Minizinsen Anleihen kaufen?

Minizinsen und ein verändertes Marktumfeld führen dazu, dass Anleihen von der Investmentwelt neu definiert werden müssen. Gleichwohl wird erwartet, dass die festverzinslichen Wertpapiere auch in der Zukunft ihren Platz in Anlegerdepots behalten.

Sinkende Erträge bei Anleihen

Anleger mit Risikoaversion wählten früher insbesondere Staatsanleihen von bonitätsstarken Industrienationen, hier gab es solide Renditen und Ausfälle waren kaum zu befürchten. Seit 2008, dem ersten Jahr der Finanzkrise, hat an den globalen Börsen ein neues Zeitalter begonnen. Minizinsen legen Investoren eine neue Art der Bescheidenheit auf, sie erzielen über alle Anlageklassen hinweg kaum noch Renditen bei angemessenem Risiko. Deutsche Bundesanleihen rentieren mittlerweile zunehmend negativ. Wer weiterhin attraktive Erträge mit Festverzinslichen erzielen möchte, wird mit teilweise heftiger Volatilität konfrontiert.

Minizinsen und steigendes Risiko

Während früher Anleihen für risikolos erzielbare Rendite standen, bedeuten sie heute für viele Experten ein Risiko, welches mit Kosten belegt ist. Zu verdanken ist dies den Notenbanken zu beiden Seiten des Atlantiks, deren Geldpolitik war auf steigende Inflation ausgerichtet und resultierte in historisch niedrigen Zinsen. Die EZB griff dabei sogar zur Ultima Ratio und senkte im März 2016 den Leitzins auf null.

Die andere Seite der Medaille

Dass Anleihen auch bei Minizinsen lohnenswerte Investments sein können, wurde im ersten Quartal des laufenden Jahres ersichtlich. Anleger erwirtschafteten mit Bundesanleihen Erträge von mehr als drei Prozent, allerdings über die Kursgewinne. Festverzinsliche konnten in der Vergangenheit generell bei fallenden Zinsen lukrative Resultate vorweisen, insbesondere bei schlechtem Marktsentiment und bei Druck auf risikoreichere Aktieninvestments. Investitionen in Staatsanleihen avancierten 2013 sogar zur Assetklasse mit den besten Aussichten.

Minizinsen drängen zu höherem Risiko

Fachleute stellen bei Anleiheinvestoren eine Tendenz zu höherem Risiko fest, welche aufgrund der anhaltend niedrigen Zinsen länger andauern wird. Das bedeutet, nicht nur Staatsanleihen erstklassiger Emittenten im Portfolio zu haben, sondern auch Anleihen aus Schwellenländern und Unternehmensanleihen. Wem das Risiko zu groß erscheint, weil er an Festverzinslichen vor allem die Sicherheit genießt, muss entweder mit geringen Erträgen auskommen oder in eine andere Anlageklasse wechseln.

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