Managerhaftpflicht

D&O-Versicherungen haften für Schäden, welche Manager aktuell bei Volkswagen in Milliardenhöhe verursachen. Diese Managerhaftpflicht ist allerdings nicht bei allen Schadensgründen in der Pflicht, die Details stellt der nachfolgende Beitrag heraus.

Die Suche nach den Schuldigen

Nachdem die Abgasaffäre zu Schlagzeilen in den Medien geführt hat, wird bei VW intensiv nach den Verantwortlichen gesucht. Die sitzen in der Chefetage und sind theoretisch mit D&O-Versicherungen vor den Folgen ihrer Versäumnisse und Fehler geschützt. In der Praxis wird die Managerhaftpflicht jedoch nur einen Bruchteil der Milliardensummen begleichen.

D&O-Versicherungen weitgehend unbekannt

Jeder Entscheidungsträger haftet für die Fehler und Versäumnisse in seinem Verantwortungsbereich. Weil diese Schäden speziell in großen Konzernen leicht auf Größenordnungen in Milliardenhöhe anwachsen, werden Spitzenkräfte oft mit Managerhaftpflicht-Policen ausgestattet. Andernfalls müssten Manager für ihre Fehler mit dem Privatvermögen haften.

Bereits jetzt erreicht der Schaden bei VW 6.5 Milliarden Euro, zudem droht ein Bußgeld in Höhe von 18 Milliarden aus den USA. Die Summen übersteigen die Möglichkeiten einzelner Versicherer, der Konzern hat daher mehrere Managerhaftpflicht-Anbieter im Boot.

Keine Bußgeldregulierung und begrenzte Deckungssummen

Die Meinung vieler Experten, dass Managerhaftpflicht-Anbieter auch Bußgelder bezahlen, wird von der täglichen Praxis Lügen gestraft. In der Tat begleichen die Versicherer keine Strafen aus haftungsrechtlichen Bedenken: Das Bußgeld verfehlt dann seine Wirkung auf den Verursacher.

Doch auch die restlichen 6.5 Milliarden werden von den Versicherern nur zum geringen Teil übernommen. Die genaue Deckungssumme war von VW nicht zu erfahren und liegt bei im DAX vertretenen Konzernen irgendwo zwischen 300 und 500 Millionen Euro. Auch ohne Anwaltskosten in Millionenhöhe reicht der Betrag niemals zur Begleichung aller Schäden.

Jahrelange Untersuchungen

Wer, in welchem Umfang für die Abgasaffäre bei VW verantwortlich ist, wird sich voraussichtlich erst nach jahrelanger Ermittlungsarbeit aufklären. Fakt ist jedoch, dass Volkswagen den Löwenanteil des Schadens selbst bezahlen wird, da die Managerhaftpflicht selbst im günstigsten Fall nur die Deckungssumme garantiert. Da hilft es auch nicht viel, dass einzelne Manager mit maximal 1.5 Jahresgehältern für den Schaden an der Börse haften.

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