Bewertung von Fonds: Active Share

Der Active Share ist eine Kennzahl, welche die Aktivität der Fondsmanager misst. Die Kennziffer ist noch recht jung, doch gewinnt sie unter Anlegern zunehmend an Bedeutung. Der folgende Beitrag stellt auch die Schwächen heraus.

Active Share mit begrenzter Aussagekraft

Fachleute orientieren sich zunehmend an der neuen Fondskennzahl, doch vergleichen sie damit nur Portfolios, wenn sie auch die Kennzahlen Tracking Error und Alpha heranziehen können. Voraussetzung dabei ist, dass beide Fonds einem ähnlichen Investmentansatz und Vergleichsindex folgen. Anderweitig greift nach Expertenansicht das Kontrollinstrument nicht weit genug.

Die Hintergründe

Der Active Share hat sich in den letzten Monaten zu einer Kontrollinstanz zur Messung der Manager-Aktivität bei Investmentfonds entwickelt. Diese stehen aufgrund enormer Kosten im Visier der Aufsichten in Großbritannien und in den skandinavischen Nationen. Einige Manager verwalten ihre Beteiligungen ähnlich passiv wie die Betreuer von Indexfonds, nur bei den Gebühren sind die vermeintlich Aktiven erheblich teurer als die Passiven. In der Tat ist in den genannten Ländern jeder dritte aktiv betreute Investmentfonds so passiv wie ein Indexfonds. Das heißt: Die Manager folgen weitestgehend einem Aktienindex.

Anbieter unter Beweisdruck

Die Emittenten müssen die vergleichsweise hohen Gebühren mit Aktivität des Managements rechtfertigen, dazu scheint der Active Share genau das richtige Instrument. Seine Kennziffer zeigt, welcher Anteil des Wertpapierkorbs keinen Bezug zum Vergleichsindex hat. Damit misst der Active Share die Leistung des Managements perfekt. Zeigt der Active Share den Wert von null Prozent, kopiert der Fonds lediglich exakt die Benchmark, bei 100 Prozent ist der Manager sehr aktiv.

Auch andere Kennzahlen berücksichtigen

Der Active Share eignet sich gut zur Bewertung der Manageraktivitäten, allerdings warnen Experten vor einseitigen Urteilen, die nur auf dieser einen Kennziffer beruhen. Eine wichtige Rolle spielt für die Fachleute, welche Titel vom Betreuer, gegen welche Aktien ausgetauscht werden. Handelt es sich dabei um Papiere aus derselben Branche oder um indexfremde Wertpapiere ist für die Bewertung des Risikos und der Aktivität von völlig unterschiedlicher Bedeutung. Der Gradmesser steigt jedoch in beiden Szenarien.

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