Wer trifft Ihre Entscheidungen, wenn Sie es selbst nicht mehr können – Ihr Partner, ein Richter oder ein Fremder?

Wer trifft Ihre Entscheidungen, wenn Sie es selbst nicht mehr können – Ihr Partner, ein Richter oder ein Fremder?

Die Nachfrage nach einer ganzheitlichen Nachfolge- und Generationenberatung wächst stetig. Besonders im Fokus stehen dabei zwei zentrale Instrumente der persönlichen Vorsorge: die Vorsorgevollmacht und die Patientenverfügung. Sie ermöglichen es, den eigenen Willen im Voraus verbindlich festzuhalten – für den Fall, dass man krankheits- oder unfallbedingt keine eigenen Entscheidungen mehr treffen kann.

 

Warum frühzeitige Vorsorge so wichtig ist

Trotz klarer gesetzlicher Regelungen wird das Thema in der Praxis häufig vernachlässigt. Untersuchungen zeigen, dass nur etwa jeder zweite Intensivpatient in Deutschland über eine Vorsorgevollmacht oder eine Patientenverfügung verfügt. Fast 40 Prozent der Personen ohne entsprechende Dokumente haben sich noch nie damit auseinandergesetzt. Dabei ist es keineswegs eine Frage des Alters – auch junge Menschen können unvorhergesehen in Situationen geraten, in denen sie auf eine Vertretung angewiesen sind.

 

Ehegattenvertretungsrecht – begrenzt und nicht umfassend

Seit Anfang 2023 existiert in Deutschland ein sogenanntes Ehegattenvertretungsrecht im Notfall. Dieses erlaubt es Ehepartnern, im Falle eines akuten medizinischen Notfalls bestimmte gesundheitliche Entscheidungen füreinander zu treffen – selbst ohne Vorsorgevollmacht. Dieses Vertretungsrecht ist jedoch auf medizinische Aspekte begrenzt, gilt nur für sechs Monate und schließt insbesondere Vermögensangelegenheiten aus. Bei fehlender Vorsorgevollmacht greift in anderen Bereichen das gesetzliche Betreuungsverfahren. Das heißt: Ein Gericht bestellt eine Betreuungsperson – unter Umständen eine fremde Person – auch für Ehegatten oder enge Angehörige.

 

Familiäre Interessen sichern

Nur Eltern haben gegenüber ihren minderjährigen Kindern ein umfassendes Sorgerecht. Um sicherzustellen, dass im Ernstfall auch andere familiäre Interessen gewahrt bleiben, sind neben Testamenten auch eine Sorgerechtsverfügung, eine Vorsorgevollmacht und eine Patientenverfügung notwendig. In einer Sorgerechtsverfügung können Eltern beispielsweise festlegen, wer im Notfall das Sorgerecht übernehmen soll, falls sie selbst dazu nicht mehr in der Lage sind.

 

Ihr nächster Schritt – mit uns an Ihrer Seite

Gerne unterstützen wir Sie bei der strukturierten Planung Ihrer persönlichen Nachfolge und Vermögensvorsorge. Auf Wunsch stellen wir auch den Kontakt zu qualifizierten Rechtsanwälten, Notaren oder kostengünstigeren Online-Angeboten her, bei denen Sie rechtssichere Dokumente individuell erstellen lassen können.

 

Sprechen Sie uns einfach an – wir helfen Ihnen gerne.

Erbschaftsplanung: Warum eine frühzeitige Nachlassregelung unverzichtbar ist

Erbschaftsplanung: Warum eine frühzeitige Nachlassregelung unverzichtbar ist

Das Thema Erbschaft und Nachlassregelung wird von vielen Deutschen eher gemieden – bis ein Schicksalsschlag, wie eine schwere Krankheit oder der Tod eines nahen Angehörigen, die Dringlichkeit ins Bewusstsein ruft. Doch eine zögerliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Erbe kann nicht nur emotional belastend, sondern auch kostspielig werden. Die nachfolgende Erklärung, warum eine frühzeitige Nachlassplanung von entscheidender Bedeutung ist, zeigt, wie man solchen Risiken vorbeugen kann.

Frühzeitige Nachlassplanung: Ein notwendiger Schritt

Die meisten Menschen schieben die Regelung ihres Erbes auf, oftmals aus der Annahme, dass ein solches Thema „irgendwann“ zu regeln ist. Doch die gesetzliche Erbfolge trifft häufig nicht die gewünschten Vorstellungen, besonders wenn komplexe Familienverhältnisse oder bedeutende Vermögenswerte im Spiel sind. Je länger das Thema aufgeschoben wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass unklare oder ungenügende Regelungen zu Streitigkeiten unter den Erben führen oder steuerliche Nachteile entstehen.

Eine frühzeitige Nachlassplanung hat den Vorteil, dass sie Klarheit über die Vermögensverteilung schafft und potenzielle Konflikte von Anfang an vermeiden hilft. Durch eine detaillierte Planung können sowohl steuerliche Belastungen als auch rechtliche Streitigkeiten reduziert oder sogar vermieden werden. Wer sich die Zeit nimmt, seinen Nachlass frühzeitig zu regeln, sorgt dafür, dass im Falle des Falles alles reibungslos verläuft.

Estate Planning: Der Schlüssel für eine durchdachte Nachlassstrategie

Für Vermögende ist es besonders ratsam, die Hilfe eines sogenannten „Estate Planners“ in Anspruch zu nehmen. Estate Planning umfasst nicht nur die steuerliche und rechtliche Beratung zur Vermögensnachfolge, sondern auch die langfristige Planung der wirtschaftlichen und finanziellen Auswirkungen für die Erben und sogar für nachfolgende Generationen.

Ein erfahrener Estate Planner hilft dabei, die für den Erblasser wichtigen Ziele zu definieren: Welche Vermögenswerte sollen an die Kinder oder den Partner übergehen? Welche Regelungen sind notwendig, um den Familienfrieden zu wahren und mögliche Konflikte zu vermeiden?

Darüber hinaus bietet Estate Planning eine präzise Anleitung, um auch die praktischen Details der Nachlassabwicklung zu regeln, etwa durch die Wahl von Ersatzerben oder durch spezifische Vermächtnisse, die zur Vermeidung von Streitigkeiten beitragen können.

Probesterben: Eine sinnvolle Methode zur Überprüfung der Nachlassplanung

Ein bewährtes Instrument in der Nachlassplanung ist das sogenannte „Probesterben“. Dabei wird die hypothetische Situation durchgespielt, dass der Erblasser zu diesem Zeitpunkt verstirbt. Dies hilft dabei, mögliche Schwachstellen in der Nachlassregelung zu identifizieren und notwendige Anpassungen vorzunehmen.

Das Probesterben prüft nicht nur, ob die Nachlassplanung rechtlich und steuerlich sinnvoll ist, sondern stellt auch sicher, dass genügend liquide Mittel zur Verfügung stehen, um etwaige Pflichtteilsansprüche oder Unternehmensübertragungen zu erfüllen. Zudem werden potenzielle Streitpunkte zwischen den Erben frühzeitig aufgedeckt, was späteren Konflikten vorbeugt.

Generationenmanagement: Der Übergang von Vermögen planen

Mit der Zunahme an Privatvermögen, aber auch Betriebsvermögen, wächst der Bedarf an professioneller Unterstützung in der Nachlassplanung. Estate Planning hilft dabei, den Vermögensübergang von einer Generation zur nächsten strukturiert und transparent zu gestalten. Eine durchdachte Nachlassregelung stellt sicher, dass das Vermögen nicht nur steuerlich optimiert, sondern auch im Einklang mit den persönlichen und familiären Zielen des Erblassers übertragen wird.

Professionelle Nachlassplaner, wie etwa die vom Financial Planning Standards Board Deutschland zertifizierten Estate Planner, sind in der Lage, maßgeschneiderte Strategien zu entwickeln, die alle relevanten Aspekte der Nachlassregelung abdecken. Sie fungieren als wichtige Schnittstelle zwischen dem Erblasser, den Erben sowie den notwendigen Beratern wie Rechtsanwälten und Steuerberatern, um eine umfassende, kohärente Nachlassplanung zu gewährleisten.

Fazit: Eine frühzeitige Nachlassplanung zahlt sich aus

Das Thema Erbschaft sollte nicht erst in einem Krisenmoment angegangen werden. Wer sich frühzeitig und sorgfältig mit seiner Nachlassregelung beschäftigt, kann sowohl den eigenen Familienfrieden wahren als auch steuerliche und rechtliche Vorteile sichern. Dabei ist es ratsam, auf professionelle Unterstützung zurückzugreifen, um sicherzustellen, dass der Übergang von Vermögen und Verantwortung reibungslos verläuft und die Wünsche des Erblassers umgesetzt werden.

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Schenkungssteuerfrei Vermögen an den Ehepartner transferieren

Schenkungssteuerfrei Vermögen an den Ehepartner transferieren

Die Erbschaftssteuer kann eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen. Eine vorzeitige Vermögensübertragung kann hier eine attraktive Alternative sein, nicht nur für die nächste Generation, sondern auch innerhalb der Ehe. Besonders in Fällen, in denen eine sogenannte erbschaftsteuerliche Schieflage besteht, etwa durch Unternehmens- oder Immobilienverkäufe, bietet sich diese Möglichkeit an.

 


 

Vermögensübertragungen zwischen Ehegatten

Grundsätzlich unterliegen unentgeltliche Vermögensübertragungen zwischen Ehegatten der Schenkungssteuer, sofern sie den Freibetrag von 500.000 Euro übersteigen und es sich nicht um die Übertragung des Familienheims handelt. Mit einer geschickten Steuergestaltung kann man jedoch die Freibeträge optimal ausnutzen. Eine besonders effektive Methode der Vermögenssicherung ist die sogenannte Güterstandsschaukel.

Die Güterstandsschaukel: Steuerfrei Vermögen übertragen

Die Güterstandsschaukel basiert auf der bewussten Änderung des Ehegüterstands zu Lebzeiten. In der Regel leben Ehepartner in einer Zugewinngemeinschaft. Um steuerliche Vorteile zu nutzen, können sie diese Zugewinngemeinschaft durch einen notariellen Ehevertrag beenden und stattdessen Gütertrennung vereinbaren.

Durch diese Änderung erwirbt z.B. der Ehegatte, der während der Ehe den geringeren Vermögenszuwachs hatte, einen Anspruch auf Zugewinnausgleich. Dieser Zugewinnausgleich bleibt steuerfrei, da er zur Erfüllung eines gesetzlichen Anspruchs erfolgt und somit weder der Erbschafts- noch der Schenkungssteuer unterliegt. Nach der Durchführung des Zugewinnausgleichs können die Ehepartner wieder in den Güterstand der Zugewinngemeinschaft zurückkehren. Diese Rückkehr sollte jedoch nicht sofort im ursprünglichen Ehevertrag zur Beendigung der Zugewinngemeinschaft festgelegt werden, sondern in einer separaten Urkunde erfolgen.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Dieses Modell der Vermögensübertragung ist völlig legal und wurde vom Bundesfinanzhof als zulässig betrachtet. Wichtig ist jedoch, dass die Rückkehr in den ursprünglichen Güterstand mit einer angemessenen „Schamfrist“ und in einer separaten Urkunde erfolgt, um rechtliche Probleme zu vermeiden.

Professionelle Unterstützung und Planung

Vor der Umsetzung der Güterstandsschaukel sollte professionelle Unterstützung in Anspruch genommen werden. Eine umfassende und langfristige Finanzplanung ist unerlässlich, um nicht allein die steuerlichen Vorteile in den Vordergrund zu stellen. Es ist wichtig, im Vorfeld zu klären, wie der Ausgleichsanspruch zwischen den Ehegatten bedient wird. Falls keine ausreichende Liquidität vorhanden ist, können auch Sachwerte zur Erfüllung der Zugewinnausgleichsforderung herangezogen werden. Dies wird ertragsteuerlich als Veräußerung der Sachwerte betrachtet und entsprechend besteuert.

Kosten der Güterstandsschaukel

Die Umsetzung der Güterstandsschaukel verursacht Kosten. Dazu gehören Rechtsanwalts- und Steuerberaterhonorare sowie die Beurkundungsgebühren des Notars, die sich nach dem Vermögen beider Ehegatten richten. Auch das Rückschaukeln in die Zugewinngemeinschaft bedarf eines weiteren Ehevertrags und verursacht zusätzliche Beurkundungsgebühren. Diese Kosten sollten im Voraus bedacht und kalkuliert werden. Wir bieten hierbei umfassende Unterstützung und beziehen bei Bedarf Steuer- und Rechtsberater mit ein.

Eine sorgfältige und vorausschauende Planung der Vermögensübertragung kann erhebliche Steuerersparnisse bringen und trägt dazu bei, das Familienvermögen langfristig zu sichern.

 

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Plötzlicher Geldsegen: So investieren Sie klug und nachhaltig

Plötzlicher Geldsegen: So investieren Sie klug und nachhaltig

Plötzliche größere Geldzuflüsse, wie durch eine Erbschaft, eine vorzeitige Schenkung, die Auszahlung einer Lebensversicherung oder eine Abfindung, können viele Menschen verunsichern. Die Möglichkeiten, was man mit dem unerwarteten Geld machen kann, sind vielfältig und reichen von der Erfüllung persönlicher Wünsche über Investitionen bis hin zur Altersvorsorge. In dieser Situation ist eine kluge und nachhaltige Finanzplanung entscheidend, um langfristig davon zu profitieren.

 


Risiken durch unüberlegte Entscheidungen

Wer sich noch nie intensiv mit dem Thema Finanzen auseinandergesetzt hat, kann schnell überfordert sein und falsche Entscheidungen treffen. Dies kann dazu führen, dass größere Summen durch übermäßigen Konsum oder unkluge Geldanlagen schnell verloren gehen. Insbesondere die Versuchung, vermeintlich heißen Anlagetipps zu folgen, oder schlechte Beratung können fatale finanzielle Folgen haben.

Professionelle Finanzplanung als Schlüssel zum Erfolg

Eine professionelle Finanzplanung berücksichtigt die gesamte finanzielle Situation einer Person. Dies umfasst die Ausgaben und Einnahmen, vorhandene Vermögenswerte, Absicherung und Vermögensnachfolge. Ein kompetenter Berater wird gemeinsam mit dem Kunden die individuellen Ziele definieren und einen Finanzplan erstellen, der zeigt, wie diese Ziele mit dem zugeflossenen Geld erreicht werden können. Dabei geht es nicht nur um die reine Geldanlage, sondern um eine umfassende Betrachtung der gesamten finanziellen Situation.

Zu einer guten Finanzplanung gehört auch der Aufbau einer finanziellen Reserve und die Bereitstellung von Mitteln für persönliche Wünsche. Dies schafft nicht nur Sicherheit, sondern ermöglicht auch eine flexible und bedarfsgerechte Nutzung des Vermögens.

Langfristige Investitionen und der Aktienmarkt

Ein zentraler Bestandteil der langfristigen Vermögensplanung ist die Investition in den Aktienmarkt. Trotz der oft vorhandenen Skepsis gegenüber hohen Marktständen zeigen Untersuchungen, dass der Zeitpunkt des Einstiegs grundsätzlich nicht entscheidend für den langfristigen Anlageerfolg ist. Selbst bei einem ungünstigen Einstiegspunkt konnte man in der Vergangenheit bei einem Anlagehorizont von über 15 Jahren und einer breiten Streuung der Aktieninvestitionen positive Renditen erzielen.

Ein Beispiel hierfür ist der MSCI World, der in den letzten 20 Jahren um das 3,5-fache gestiegen ist. Diese kontinuierliche Wertsteigerung verdeutlicht, dass neue Höchststände ein natürlicher Teil des Marktwachstums sind und nicht zwangsläufig zu Kurseinbrüchen führen.

Fazit: Finanzplanung ist Lebensplanung

Eine ganzheitliche und professionelle Finanzplanung ist der Schlüssel, um aus einem unerwarteten Geldsegen nachhaltigen Wohlstand zu schaffen. Egal, ob es um die finanzielle Absicherung im Alter, einen vorgezogenen Ruhestand, persönliche Wünsche wie eine Reise oder den Erwerb einer Immobilie geht – mit der richtigen Strategie lassen sich langfristige finanzielle Ziele erfolgreich umsetzen.

Wer nach einem plötzlichen Geldsegen also Fehler vermeiden und langfristig profitieren möchte, sollte sich professionelle Unterstützung holen. CERTIFIED FINANCIAL PLANNER®-Professionals (CFP®) bieten die beste Ausbildung im Bereich des langfristigen Vermögensaufbaus und beraten unabhängig und objektiv. Unter Berücksichtigung der gesamten finanziellen Situation helfen diese Experten dabei, finanzielle Ziele sicher und nachhaltig zu erreichen.

 

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Nachholbedarf bei der Nachlassplanung

Nachholbedarf bei der Nachlassplanung

Nachholbedarf bei der Nachlassplanung: Ein Blick auf die Commerzbank-Studie

Die Planung des eigenen Nachlasses ist ein oft vernachlässigter Aspekt der Vermögensverwaltung. Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Commerzbank zeigt, dass viele Deutsche hier noch Nachholbedarf haben. Die Studie „Vermögen über Generationen sichern“ beleuchtet, wie gut vermögende Personen in Deutschland auf die Vermögensübertragung vorbereitet sind und welche Herausforderungen dabei bestehen.

Wichtigste Erkenntnisse

Im Rahmen der Studie wurden 500 Personen ab 55 Jahren mit einem monatlichen Nettoeinkommen von mehr als 4.000 Euro befragt. Zusätzlich wurden 17 Tiefeninterviews durchgeführt, um genauere Einblicke in die Denkweisen und Einstellungen zur Nachlassplanung zu gewinnen. Die Ergebnisse sind aufschlussreich und bezeugen, dass viele Menschen ihre Nachlassplanung noch nicht ausreichend geregelt haben.

Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass fast die Hälfte der Befragten (45 Prozent) bis dato noch kein Testament verfasst hat. Diese Tatsache verdeutlicht den erheblichen Handlungsbedarf, der in diesem Bereich besteht. Von denjenigen ohne Testament verlassen sich 40 Prozent auf die gesetzliche Erbfolge, während rund ein Drittel glaubt, noch genügend Zeit für die Erstellung des Testaments zu haben.

Die Befragten legen großen Wert darauf, ihren eigenen Willen in der Vermögensübertragung umzusetzen (38 Prozent), sowie ihr Vermögen über Generationen hinweg zu erhalten (36 Prozent). Trotz dieser Prioritäten hat nur etwa die Hälfte ein Testament erstellt. Dies verdeutlicht auch, dass viele Menschen die Bedeutung einer geregelten Nachlassplanung unterschätzen. Eine sorgfältig geplante Vermögensübertragung stellt nicht nur sicher, dass das Vermögen nach den eigenen Vorstellungen weitergegeben wird, sondern hilft häufig außerdem, den Familienfrieden zu bewahren.

Konto- und Depotvollmachten: Ein wichtiger Aspekt der Nachlassplanung

Ein positiver Befund der Studie ist, dass 60 Prozent der Befragten einer Vertrauensperson eine Konto- oder Depotvollmacht erteilt haben. Diese Vollmachten sind nicht nur im Todesfall relevant, sondern auch bei Unfällen oder Krankheiten, die zu einer Handlungsunfähigkeit führen können. Eine Vollmacht ermöglicht es Vertrauenspersonen, wichtige Bankgeschäfte weiterzuführen, was in Notsituationen von großer Bedeutung ist.

Stiftungen als Option für die Vermögensweitergabe

Die Studie zeigt auch, dass fast drei Viertel der Befragten es ablehnen, ihr Vermögen nach dem Tod zu stiften. Von denjenigen, die bereits eine Stiftung gegründet haben oder dies in Erwägung ziehen, tun dies 54 Prozent aus dem Wunsch heraus, etwas Sinnstiftendes zu bewirken. Die Gründung einer selbstständigen Stiftung lohnt sich ab einer Summe von etwa einer Million Euro, während für kleinere Beträge eine unselbständige Stiftung meist die bessere Wahl ist.

Herausforderungen und Wissenslücken

Die Tiefeninterviews verdeutlichen, dass viele Befragte Unsicherheiten und Wissenslücken hinsichtlich der Testamentserstellung haben. Manche empfinden die Auseinandersetzung mit ihrem Testament als „nicht gerade leicht.“ Andere sehen derzeit keinen Sinn darin, ein Testament zu machen, es sei denn, es gibt familiäre Konflikte. Diese individuellen Einblicke zeigen, dass eine bessere Aufklärung und frühzeitige Planung notwendig sind, um sicherzustellen, dass das Vermögen gemäß den eigenen Wünschen weitergegeben wird.

Fazit

Die Commerzbank-Studie „Vermögen über Generationen sichern“ verdeutlicht, wie wichtig eine umfassende Nachlassplanung für den langfristigen Vermögenserhalt ist. Obwohl viele Menschen den Wunsch haben, ihr Vermögen nach ihren eigenen Vorstellungen weiterzugeben, fehlt es oft an konkreten Maßnahmen.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist eine frühzeitige und sorgfältige Nachlassplanung unerlässlich. Hierbei kann eine professionelle Beratung helfen, die individuellen Wünsche und Bedürfnisse zu erkennen und in einem rechtlich sicheren Rahmen umzusetzen. Als Experten auf dem Gebiet der Vermögensverwaltung und Nachlassplanung stehen wir Ihnen gerne zur Seite, um Ihre Fragen zu klären und eine maßgeschneiderte Lösung für Ihre Vermögensübertragung zu finden.

 

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Tod und Geld, darüber spricht man nicht

Tod und Geld, darüber spricht man nicht

Ein Testament regelt nicht nur den Nachlass. Es kann auch helfen, den Familienfrieden zu wahren. Doch viele Deutsche haben Hemmungen, ihren letzten Willen schriftlich zu formulieren. Dadurch sind Streitigkeiten vorprogrammiert.

Mit einem Todesfall in der Familie kann sich schlagartig alles verändern. Viel zu oft kommt zur Trauer noch ein erbitterter Streit um das Erbe hinzu. Wie hoch der Wert des Vermögens ist, das jährlich in Deutschland vererbt wird, weiß niemand genau. Ökonomen gehen davon aus, dass innerhalb des nächsten Jahrzehnts etwa 3 Billionen Euro an Erben gehen werden. Dennoch haben mehr als 60 Prozent der Deutschen, die älter als 50 Jahre sind, kein Testament.

Testament und Erbe – ein heikles Thema

Obwohl jeder weiß, dass das Leben endlich ist, gehört der Tod zu den größten Tabuthemen in der modernen Gesellschaft. Und jedem rational denkenden Mensch ist ebenfalls klar, dass es richtig wäre, rechtzeitig den eigenen Nachlass zu regeln. Aber auch über Geld und Besitz reden die Deutschen nicht gern. Selbst innerhalb der Familien ist es schwierig, offen und ehrlich über diese Fragen zu sprechen. Den Kindern fällt es verständlicherweise schwer, dieses Thema anzuschneiden, und die Eltern schieben die Regelung des Nachlasses vor sich her, weil sie unsicher sind, wer was bekommen soll. Mit professioneller Unterstützung fällt es leichter, die Mauer des Schweigens zu durchbrechen. In einzelnen Fällen kann es sinnvoll sein, einen Familientherapeuten zu Rate zu ziehen, denn beim Vererben geht es nicht nur ums Geld, sondern oft auch um langjährige Rivalitäten zwischen Geschwistern oder Ex-Partnern.

Immobilien führen häufig zum Streit

Bei Immobilienbesitz wird es besonders schwierig, wenn es  kein Testament gibt und die gesetzliche Erbfolge eintritt. Sind sich die Erben nicht einig, was mit der Immobilie geschehen soll, kommt es im schlimmsten Fall zur Zwangsversteigerung, um die Erbengemeinschaft aufzulösen. Um Streitigkeiten zu verhindern kann auch die Einsetzung eines Testamentsvollstreckers sinnvoll sein.

Erbe, Vermächtnis, Nachlass – Laien sind oft überfordert

Rechtsanwälte und Notare sind kompetente Ansprechpartner, wenn es um die Regelung des Nachlasses geht. Sie klären auf, welche gesetzlichen Vorschriften zu beachten sind, beraten bei der Gestaltung eines Erbvertrags oder setzen das Testament formgerecht auf. Auch kann sich die Einschaltung eines zertifizierten Vermögensnachfolgeplaners lohnen. Dieser erstellt zunächst eine wirtschaftliche Betrachtung, welche Vermögenswerte vorhanden sind und moderiert die Lösungsfindung innerhalb der Familie sowie mit Rechtsanwälten und Steuerberatern. Die Erfahrung zeigt, dass die meisten Menschen bereits mit den Begrifflichkeiten überfordert sind. Aus steuerlichen Gründen kann es vorteilhaft sein, einen Teil des Vermögens „aus warmer Hand“ zu vergeben, also bereits zu Lebzeiten durch Schenkung zu übertragen. Auch bei solchen Überlegungen kann der Fachmann beratend zur Seite stehen.

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