von Vermoegenskontor | 20. Nov. 2024 | Finanzplanung, unabhängige Finanzberatung, Verbraucherschutz
Zertifikate und Gütesiegel sind längst nicht mehr nur in der Welt der Lebensmittel, Elektronik und Textilien. Während Verbraucher mit dem „Grünen Knopf“, dem Bio-Siegel oder dem Blauen Engel vertraut sind, wissen viele nicht, dass es ebenso in der Finanzberatung Qualitätsmerkmale gibt, die Orientierung und Sicherheit bieten.
Zertifizierungen wie die des Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland) stehen für höchste Standards und garantieren Anlegern eine Beratung, die weit über die klassische Finanzplanung hinausgeht. Sie versprechen, dass der FPSB-zertifizierte Berater bestens ausgebildet ist, sich kontinuierlich weiterbildet und das Kundeninteresse konsequent in den Mittelpunkt stellt.
Was macht die Zertifikate des FPSB Deutschland so wertvoll?
Die Zertifizierungen des FPSB Deutschland sind weltweit anerkannt und stehen für Qualität, Integrität und Fachkompetenz. Sie garantieren, dass Berater die Vermögenssituation ihrer Kunden ganzheitlich betrachten und nicht nur einzelne Finanzprodukte vermitteln. Ziel ist es, die finanziellen Lebensziele der Kunden in Einklang mit ihrer Gesamtsituation zu bringen.
Hohe Standards für maximale Beratungskompetenz
Die Anforderungen, um eine Zertifizierung des FPSB Deutschland zu erhalten, sind hoch:
- Fundierte Ausbildung mit über 600 Stunden.
- Umfassende Prüfungen, die rund 15 Stunden dauern.
- Mehrjährige Berufserfahrung in der Finanzberatung.
- Einwandfreier Leumund und die Verpflichtung zu einem strengen Ehrenkodex.
Diese Voraussetzungen stellen sicher, dass die Berater nicht nur fachlich, sondern auch ethisch höchsten Ansprüchen entsprechen. Zudem müssen Zertifikatsträger sich lebenslang weiterbilden, um den sich wandelnden Anforderungen des Marktes gerecht zu werden.
Die Zertifikate des FPSB Deutschland im Detail
CERTIFIED FINANCIAL PLANNER® (CFP®)
Die CFP®-Zertifizierung ist weltweit die renommierteste Auszeichnung in der Finanzplanung. Mit über 223.000 CFP®-Professionals in 27 Ländern – davon etwa 1.500 in Deutschland – gelten die Träger als Elite der Finanzberater. Sie betrachten nicht nur die Vermögensverhältnisse ihrer Kunden, sondern beziehen auch Familienstrukturen, Vorsorgepläne und persönliche Lebensziele in ihre Planung mit ein.
CERTIFIED FOUNDATION AND ESTATE PLANNER (CFEP®)
CFEP®-Zertifikatsträger sind Experten für Nachfolgeplanung. Sie unterstützen bei der Gestaltung von Erbschaften, Unternehmensnachfolgen oder der Übertragung von Vermögen zu Lebzeiten.
CGA® CERTIFIED GENERATIONS ADVISER
Diese Berater sind spezialisiert auf Generationenberatung. Sie helfen bei der Strukturierung privater Vermögensnachfolge und der Absicherung über mehrere Generationen hinweg.
EFPA European Financial Advisor® (EFA)
Der EFA ist auf die Finanzberatung von Privathaushalten spezialisiert. Er bietet kompetente Unterstützung in der Vermögensstrukturierung und Vorsorge.
Die Zertifizierungen des FPSB Deutschland, wie der CFP®, schaffen Vertrauen und Transparenz. Sie sind unabhängig von der Firmenzugehörigkeit des Beraters und zeigen Kunden, dass sie mit einem Experten zusammenarbeiten, der höchsten Standards folgt. Besonders hervorzuheben ist die DIN-Norm 22222, die seit 2006 als Grundlage für die ganzheitliche Finanzberatung gilt. Diese Norm stellt sicher, dass Berater mit fundierten Methoden arbeiten und ihre Kompetenz regelmäßig nachweisen.
Die vier Säulen der Beratungsqualität
Nach den Grundsätzen des FPSB Deutschland basiert eine herausragende Finanzberatung auf vier entscheidenden Faktoren:
- Eine anspruchsvolle Ausbildung, die die Grundlage für umfassendes Wissen schafft.
- Intensive Prüfungen, die sicherstellen, dass das theoretische Wissen beherrscht wird.
- Berufserfahrung, um das erlernte Wissen in der Praxis anwenden zu können.
- Ein verbindlicher Ehrenkodex, der ethisches Handeln und Kundenorientierung garantiert.
Diese vier Säulen machen den Unterschied und geben Kunden die Sicherheit, dass ihre finanzielle Zukunft in guten Händen liegt.
Finanzplanung als Lebensplanung
Zertifizierte Berater des FPSB Deutschland verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz. Sie verstehen Finanzplanung nicht nur als Zahlenarbeit, sondern als Lebensplanung, die darauf abzielt, Kunden auch in unvorhersehbaren Situationen wie Marktkrisen oder Lebensveränderungen zu unterstützen.
Gerade in unsicheren Zeiten ist es von unschätzbarem Wert, auf die Expertise eines Beraters vertrauen zu können, der über umfassendes Wissen und praktische Erfahrung verfügt. Die Zertifikate des FPSB Deutschland schaffen die Basis für eine hochwertige und kundenorientierte Beratung. Sie sind damit ein unverzichtbares Qualitätsmerkmal für Anleger, die ihre finanzielle Zukunft sicher gestalten möchten.
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von Vermoegenskontor | 30. Okt. 2024 | Finanzplanung, Geldanlage
Wie psychologische Aspekte die Finanzplanung bereichern
In der modernen Finanzplanung spielen Daten und Analysen zwar nach wie vor eine zentrale Rolle – doch oft ist die Psychologie der entscheidende Faktor, der das Verhalten und die Entscheidungen von Anlegern beeinflusst. Während psychologische Prinzipien helfen können, den Kunden besser zu verstehen und ihn im besten Sinne zu beraten, setzen Finanzvertriebe diese Erkenntnisse leider auch gezielt ein, um Kunden zu manipulieren und in bestimmte Produkte zu drängen. Dennoch bleibt die fundierte Nutzung psychologischer Methoden eine wichtige Grundlage, um den Kunden zu verstehen und in seinem Interesse zu handeln.
Warum Psychologie in der Finanzplanung so wichtig ist
Finanzielle Entscheidungen sind häufig von Emotionen und tief verwurzelten Überzeugungen geprägt. Phänomene wie selektive Wahrnehmung, Selbstüberschätzung oder Verlustaversion führen oft dazu, dass rationale Entscheidungen schwieriger werden. So kann Verlustaversion – diese besagt, dass Verluste emotional stärker wiegen als Gewinne – zu vorsichtigen oder gar falschen Anlageentscheidungen führen. Solche psychologischen Muster können nicht nur das Erreichen finanzieller Ziele verzögern, sondern auch ernsthaft gefährden.
Aus diesem Grund gewinnt die Finanzpsychologie im Bereich der Finanzberatung immer mehr an Bedeutung. Diese spezifische Anwendung der „Behavioral Finance“ zielt darauf ab, das Verhalten, die Einstellungen und die Lebenssituation eines Kunden besser zu verstehen, um ihn effektiver und langfristig erfolgreich durch den Finanzplanungsprozess zu begleiten.
Die Rolle des Beraters: Verstehen und Kommunizieren
Eine ganzheitliche Beratung umfasst heute weit mehr als das Abfragen von Zielen, Risikobereitschaft und Lebensumständen. Ein guter Finanzplaner sollte den sozioökonomischen Hintergrund des Kunden ebenso verstehen wie dessen Umgang mit Geld, insbesondere in Kriesensituationen. Solche Einblicke sind entscheidend, um irrationale Entscheidungen oder mögliche Fehltritte frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die effektive Kommunikation. Es gilt herauszufinden, wie Kunden Informationen am liebsten und am besten aufnehmen: Bevorzugen sie schriftliche oder mündliche Kommunikation? Ist ihnen regelmäßiger Austausch wichtig oder reicht es, nur bei Bedarf Kontakt aufzunehmen? Die Kenntnis solcher Kommunikationspräferenzen stärkt das Vertrauen und die Bindung zwischen Kunde und Berater und trägt wesentlich zur Qualität der Beratung bei.
Selbstreflexion: Der Berater als Teil des Prozesses
Psychologie in der Finanzplanung bedeutet aber nicht nur, den Kunden besser zu verstehen. Auch der Berater selbst sollte sich seiner eigenen Vorurteile und Verhaltensmuster bewusst sein. Ein Bewusstsein für die eigene Voreingenommenheit und deren möglichen Einfluss auf den Finanzplanungsprozess schafft eine objektive Beratungsbasis und sorgt für eine neutrale, kundenorientierte Herangehensweise.
Psychologie und Finanzbildung: Ein ganzheitlicher Ansatz
Das Verständnis psychologischer Einflüsse und deren Rolle bei finanziellen Entscheidungen ist grundlegend für eine Beratung, die wirklich im Sinne des Kunden erfolgt. Gerade wenn Kunden wenig Finanzwissen mitbringen, ist es essenziell, dass der Berater gezielt auf deren Wissenslücken eingeht und persönliche Erfahrungen sowie Prägungen berücksichtigt. Finanzplanung ist schließlich mehr als nur Zahlen, Analysen und Charts – sie ist Lebensplanung: Sie bietet Orientierung, bewahrt vor unüberlegten Entscheidungen und hilft, langfristig Vermögen für ein sicheres, selbstbestimmtes Leben aufzubauen.
Mit einer Kombination aus psychologischem Verständnis, klarer Kommunikation und umfassender Finanzbildung wird Finanzplanung erfolgreich zu einem nachhaltigen und kundenorientierten Prozess.
von Vermoegenskontor | 22. Okt. 2024 | Finanzplanung, Geldanlage, unabhängige Finanzberatung
Warum Emotionen oft im Weg stehen – und wie ein Finanzplaner helfen kann
Finanzielle Entscheidungen werden oft von unseren Gefühlen beeinflusst, ohne dass wir es direkt merken. Ob es um das Sparen für die Zukunft oder das Investieren an der Börse geht, Emotionen wie Angst vor Verlusten, Gier nach schnellem Gewinn oder auch Euphorie können uns dazu bringen, unkluge Entscheidungen zu treffen. Diese Emotionen führen häufig dazu, sich von kurzfristigen Entwicklungen leiten zu lassen, statt langfristig und strategisch zu handeln.
Emotionen und finanzielle Fehlentscheidungen
Viele Anleger wissen, wie leicht man sich von der Unsicherheit auf den Finanzmärkten beeinflussen lässt. Doch je mehr Gefühle ins Spiel kommen, desto schwieriger wird es, rationale Entscheidungen zu treffen. Emotionen wie Angst und Selbstüberschätzung führen oft zu unnötigen und vermeidbaren Fehlern. Ein Finanzplaner kann hier eingreifen und helfen, den Überblick zu bewahren. Professionelle Berater sind darin geschult, rationale Analysen durchzuführen und Anleger dabei zu unterstützen, Entscheidungen zu treffen, die langfristig zum Erfolg führen – ohne sich von Emotionen leiten zu lassen.
Der Schlüssel: Eine langfristige Strategie
Wer erfolgreich Vermögen aufbauen oder seine Finanzen nachhaltig ordnen möchte, braucht eine langfristige Strategie. Diese sollte nicht nur auf kurzfristige Marktbewegungen reagieren, sondern vielmehr geduldig, gut durchdacht und stabil sein. Ein Finanzplaner bringt genau diese Perspektive ein. Durch Diversifikation, Geduld und die Fähigkeit, aus Fehlern zu lernen, hilft ein professioneller Planer dabei, die finanzielle Zukunft abzusichern. Untersuchungen zeigen, dass Menschen, die sich bei ihrer Geldanlage professionell beraten lassen, nicht nur finanziell besser dastehen, sondern auch zufriedener mit ihrer allgemeinen Lebensqualität sind!
Häufige Denkfehler bei der Geldanlage
Ein verbreiteter Fehler ist, sich auf kurzfristige Gewinne zu konzentrieren, ohne die langfristigen Auswirkungen zu berücksichtigen. Viele Menschen denken nur an die nächsten Monate, anstatt sich zu fragen, wo sie in zehn oder zwanzig Jahren stehen wollen. Ein professioneller Finanzplaner kann helfen, diesen Perspektivenwechsel vorzunehmen. Statt auf kurzfristige Schwankungen zu reagieren, wird ein Plan entwickelt, der über Jahre hinweg Bestand hat. So lassen sich schwerwiegende Fehler vermeiden, die durch mangelnde Erfahrung oder zu impulsives Handeln entstehen.
Professionelle Finanzplanung als notwendige Unterstützung
Selbst die besten Absichten können scheitern, wenn das nötige Wissen über Finanzmärkte fehlt. Hier kommt die Rolle des (professionellen) Finanzplaners besonders zum Tragen: Sie sind darauf spezialisiert, die komplexen Zusammenhänge der Finanzwelt zu verstehen und ihre Kunden dabei zu unterstützen, fundierte und gewinnbringende Entscheidungen zu treffen. Anders als bei der eigenständigen Geldanlage bietet ein Finanzplaner des Weiteren die Möglichkeit, auf eine neutrale und kompetente Einstellung zurückzugreifen. Dadurch werden die vorhin angesprochenen emotionalen oder unüberlegten Entscheidungen vermieden. Statt impulsiv zu handeln, wird gemeinsam eine durchdachte Strategie entwickelt, die langfristig trägt.
Fazit: Der Finanzplaner als Schlüssel zum Erfolg
Wer die Kontrolle über seine Finanzen übernehmen und langfristig erfolgreich sein möchte, kommt nicht um die Unterstützung eines professionellen Finanzplaners herum. Diese Experten können helfen, emotionale Entscheidungen zu vermeiden, eine kluge Anlagestrategie zu entwickeln und finanzielle Ziele langfristig abzusichern. Sie bieten nicht nur fachliches Know-how, sondern auch den notwendigen Abstand, um objektiv zu bleiben und rational zu handeln. Ein Finanzplaner ist damit nicht nur Berater, sondern auch eine wichtige Stütze auf dem Weg zu finanzieller Sicherheit und Zufriedenheit.
von Vermoegenskontor | 17. Jul. 2024 | Erben & Schenken, Finanzplanung, Honorarberatung
Plötzliche größere Geldzuflüsse, wie durch eine Erbschaft, eine vorzeitige Schenkung, die Auszahlung einer Lebensversicherung oder eine Abfindung, können viele Menschen verunsichern. Die Möglichkeiten, was man mit dem unerwarteten Geld machen kann, sind vielfältig und reichen von der Erfüllung persönlicher Wünsche über Investitionen bis hin zur Altersvorsorge. In dieser Situation ist eine kluge und nachhaltige Finanzplanung entscheidend, um langfristig davon zu profitieren.
Risiken durch unüberlegte Entscheidungen
Wer sich noch nie intensiv mit dem Thema Finanzen auseinandergesetzt hat, kann schnell überfordert sein und falsche Entscheidungen treffen. Dies kann dazu führen, dass größere Summen durch übermäßigen Konsum oder unkluge Geldanlagen schnell verloren gehen. Insbesondere die Versuchung, vermeintlich heißen Anlagetipps zu folgen, oder schlechte Beratung können fatale finanzielle Folgen haben.
Professionelle Finanzplanung als Schlüssel zum Erfolg
Eine professionelle Finanzplanung berücksichtigt die gesamte finanzielle Situation einer Person. Dies umfasst die Ausgaben und Einnahmen, vorhandene Vermögenswerte, Absicherung und Vermögensnachfolge. Ein kompetenter Berater wird gemeinsam mit dem Kunden die individuellen Ziele definieren und einen Finanzplan erstellen, der zeigt, wie diese Ziele mit dem zugeflossenen Geld erreicht werden können. Dabei geht es nicht nur um die reine Geldanlage, sondern um eine umfassende Betrachtung der gesamten finanziellen Situation.
Zu einer guten Finanzplanung gehört auch der Aufbau einer finanziellen Reserve und die Bereitstellung von Mitteln für persönliche Wünsche. Dies schafft nicht nur Sicherheit, sondern ermöglicht auch eine flexible und bedarfsgerechte Nutzung des Vermögens.
Langfristige Investitionen und der Aktienmarkt
Ein zentraler Bestandteil der langfristigen Vermögensplanung ist die Investition in den Aktienmarkt. Trotz der oft vorhandenen Skepsis gegenüber hohen Marktständen zeigen Untersuchungen, dass der Zeitpunkt des Einstiegs grundsätzlich nicht entscheidend für den langfristigen Anlageerfolg ist. Selbst bei einem ungünstigen Einstiegspunkt konnte man in der Vergangenheit bei einem Anlagehorizont von über 15 Jahren und einer breiten Streuung der Aktieninvestitionen positive Renditen erzielen.
Ein Beispiel hierfür ist der MSCI World, der in den letzten 20 Jahren um das 3,5-fache gestiegen ist. Diese kontinuierliche Wertsteigerung verdeutlicht, dass neue Höchststände ein natürlicher Teil des Marktwachstums sind und nicht zwangsläufig zu Kurseinbrüchen führen.
Fazit: Finanzplanung ist Lebensplanung
Eine ganzheitliche und professionelle Finanzplanung ist der Schlüssel, um aus einem unerwarteten Geldsegen nachhaltigen Wohlstand zu schaffen. Egal, ob es um die finanzielle Absicherung im Alter, einen vorgezogenen Ruhestand, persönliche Wünsche wie eine Reise oder den Erwerb einer Immobilie geht – mit der richtigen Strategie lassen sich langfristige finanzielle Ziele erfolgreich umsetzen.
Wer nach einem plötzlichen Geldsegen also Fehler vermeiden und langfristig profitieren möchte, sollte sich professionelle Unterstützung holen. CERTIFIED FINANCIAL PLANNER®-Professionals (CFP®) bieten die beste Ausbildung im Bereich des langfristigen Vermögensaufbaus und beraten unabhängig und objektiv. Unter Berücksichtigung der gesamten finanziellen Situation helfen diese Experten dabei, finanzielle Ziele sicher und nachhaltig zu erreichen.
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von Vermoegenskontor | 9. Jul. 2024 | Finanzplanung, unabhängige Finanzberatung
Die Entwicklung von Robo-Advisors und warum persönliche Beratung immer noch unersetzbar ist
In der dynamischen Welt der Finanzdienstleistungen haben Robo-Advisor und Neobroker in den letzten Jahren erheblich an Popularität gewonnen. Die Versprechen von automatisierter, kostengünstiger Geldanlage und einfachen Handelsplattformen klangen verlockend. Doch die Entwicklungen zeigen immer wieder, dass die menschliche Komponente in der Finanzberatung unersetzlich ist. Ein aktuelles Beispiel dafür ist die strategische Neuausrichtung von Scalable Capital, einem der führenden Robo-Advisor auf dem deutschen Markt.
Scalable Capital und die Herausforderungen der Robo-Advisors
Scalable Capital begann vor zehn Jahren als einer der Pioniere im Bereich Robo-Advisor mit der Mission, Kundengelder automatisiert zu verwalten. Die anfängliche Strategie basierte auf dem „Value at Risk“ (VaR)-Modell, das das Risiko eines Portfolios minimieren sollte. Trotz anfänglicher Erfolge und der engen Partnerschaft mit der ING-DiBa, zeigte sich in der Corona-Krise die Schwäche dieses Ansatzes: schnelle Marktbewegungen führten zu unvorteilhaften Umschichtungen und suboptimalen Ergebnissen für die Kunden.
Der Shift zum Neobroker
Angesichts dieser Herausforderungen verschob Scalable Capital den Fokus hin zu einem Neobroker-Modell, das Kunden die Möglichkeit bietet, eigenständig Aktien, Anleihen, ETFs und Kryptowährungen zu handeln. Obwohl die Vermögensverwaltung weiterhin Teil des Angebots bleibt, ist sie nun strategisch weniger wichtig. Dieser Wandel zeigt deutlich die Grenzen automatisierter Anlagestrategien auf und hebt die Notwendigkeit menschlicher Expertise hervor.
Die Stärken persönlicher Beratung
- Individuelle Beratung: Während Robo-Advisor auf Algorithmen und historische Daten setzen, bieten persönliche Berater maßgeschneiderte Lösungen, die auf individuellen Bedürfnissen und Zielen basieren. Jeder Anleger ist einzigartig und benötigt eine Strategie, die seine spezifische Lebenssituation berücksichtigt.
- Emotionale Intelligenz: Finanzmärkte sind von Natur aus volatil und können starke emotionale Reaktionen hervorrufen. Ein menschlicher Berater kann diese emotionalen Aspekte erkennen und seine Kunden entsprechend unterstützen, während ein Algorithmus keine solchen Fähigkeiten besitzt.
- Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Persönliche Berater können flexibel auf Marktveränderungen reagieren und ihre Strategien anpassen, während automatisierte Systeme oft starr und unflexibel sind. Dies ist besonders wichtig in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit, wie sie während der Corona-Pandemie auftraten.
- Langfristige Beziehung: Der Aufbau einer langfristigen Beziehung mit einem Berater schafft Vertrauen und Sicherheit. Kunden wissen, dass sie einen Ansprechpartner haben, der ihre finanzielle Situation versteht und langfristig für ihre Interessen arbeitet.
- Ganzheitliche Finanzplanung: Persönliche Beratung geht weit über das bloße Verwalten eines Portfolios hinaus. Ein erfahrener Finanzberater berücksichtigt alle Aspekte der finanziellen Situation eines Kunden, einschließlich Steuerplanung, Altersvorsorge, Erbschaftsplanung und Risikomanagement. Diese umfassende Herangehensweise stellt sicher, dass alle finanziellen Entscheidungen gut aufeinander abgestimmt sind und den langfristigen Zielen des Kunden dienen.
Auch in einer zunehmend digitalisierten Finanzwelt bleibt die persönliche Beratung unersetzlich. Robo-Advisor und Neobroker mögen für bestimmte Anlagebedürfnisse nützlich sein, da sie jedoch auf Algorithmen und vordefinierten Modellen basieren und sich ausschließlich auf die Verwaltung von Portfolios konzentrieren, können sie keine ganzheitliche und umfassende Beratung bieten. Ein persönlicher Berater hingegen versteht die Nuancen Ihrer finanziellen Situation und arbeitet eng mit Ihnen zusammen, um das Optimum für Ihre finanziellen Ziele zu erreichen. Er bietet nicht nur maßgeschneiderte Anlagestrategien, sondern integriert auch alle anderen Aspekte Ihrer finanziellen Planung in seine Empfehlungen. Dieses umfassende und integrative Vorgehen sorgt dafür, dass Sie stets bestens beraten sind.
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von Vermoegenskontor | 8. Mai. 2024 | Finanzplanung, Geldanlage, Strategien
Wie Diversifizierung stabile Portfolios schafft
In der Welt der Investitionen wird die Bedeutung von Diversifikation immer deutlicher. Statt sich ausschließlich auf aktuelle Performance-Kennzahlen zu verlassen und Renditen hinterherzujagen, empfehlen Experten ein diversifiziertes Portfolio in die globalen Märkte. Doch warum ist das so wichtig?
Das jüngste Marktumfeld hat herkömmliche Allokationsmodelle wie das 60/40-Portfolio infrage gestellt. Durch die Kursbewegungen der letzten Jahre, sowie durch die Veränderungen in der Geldpolitik lassen sich viele Anleger dazu verführen, in Barmittel mit derzeitigen Rekordrenditen zu investieren.
Warum jedoch Anleger nicht der Jagt nach Renditen erliegen, sondern langfristig denken und auf Diversifizierung setzen sollten, das erfahren Sie in diesem Artikel.
Aktien:
Seit der Erschütterung durch die Finanzkrise von 2008 und 2009 haben US-Aktien eine führende Rolle in der weltweiten Börsenlandschaft gespielt. Dieser Aufstieg wurde durch ein Umfeld mit niedrigen Zinsen, steigenden Bewertungen und robusten Unternehmensgewinnen angetrieben, was dem US-Markt in den letzten zehn Jahren fast doppelt so hohe Renditen bescherte wie anderen Märkten.
Jedoch zeichnen sich gegenwärtig neue Trends ab, die darauf hindeuten, dass die goldenen Zeiten für US-Aktien möglicherweise ihrem Ende entgegengehen. Die hohen Bewertungen und das sich verlangsamende Gewinnwachstum deuten darauf hin, dass Investoren, insbesondere in Europa, in den kommenden zehn Jahren mit deutlich niedrigeren Renditen von US-Aktien rechnen müssen. Die Experten von Vanguard prognostizieren hier Renditen von gerade einmal 1,8 bis 3,8% pro Jahr.
Im Gegensatz dazu könnten Märkte außerhalb der USA, mit günstigeren Bewertungen, niedrigerer Volatilität und einem breiteren Spektrum an Wachstumschancen, attraktivere Renditen bieten. Es wird erwartet, dass Anleger in diesen Märkten Renditen zwischen 4,8 und 6,8% pro Jahr erzielen könnten, so die Einschätzung der Experten.
Anleihen:
Anleihen spielen eine entscheidende Rolle bei der Diversifizierung und Stabilisierung von Portfolios, da sie in der Regel weniger volatil sind als Aktien. Dennoch haben Anlegerinnen und Anleger in den letzten zehn Jahren eher auf Barmittel und äquivalente Anlagen gesetzt. Es ist hierbei wichtig zu betonen, dass Anleihen und Barmittel unterschiedliche Zwecke erfüllen und nicht austauschbar sind. Als langfristige Diversifizierungsinstrumente für Aktienrisiken eignen sich risikoarme Anleihen in der Regel besser und bieten zudem höhere Renditen als Barmittel.
Die aktuelle wirtschaftliche Lage hat dazu geführt, dass Anleihen wieder attraktiver werden. Bei einem mittel- bis langfristigen Anlagehorizont bieten Anleihen Potenzial für Wachstum und Zinseszinsen. In den letzten zwei Jahren hat der Übergang in die Hochzinsphase an den Anleihemärkten zu signifikanten Kurskorrekturen geführt. Sowohl für Anleihen aus dem Euroraum als auch für währungsgesicherte globale Anleihen aus anderen Märkten prognostizieren Experten von Vanguard für die nächsten zehn Jahre eine nominale Rendite von 1,9 bis 2,9% pro Jahr.
Obwohl ähnliche Renditen für die verschiedenen Anleiheregionen erwartet werden, ist dies kein Grund, ausschließlich auf Euroraum-Anleihen zu setzten und damit auf Diversifizierung zu verzichten. Globale Anleihen können aufgrund niedrigerer Korrelationen die Volatilität eines Portfolios reduzieren und zu besseren Anlageergebnissen beitragen.
Barmittel:
Barmittel spielen eine entscheidende Rolle als Instrument zur Steuerung von Liquiditätsrisiken. Sie dienen als strategische Reserve für den täglichen Cash-Bedarf, für Notfälle und sind besonders geeignet für Anleger mit sehr niedriger Risikotoleranz. Allerdings sind Barmittel als Ersatz für Aktien oder Anleihen unabhängig von den Marktbedingungen keine empfehlenswerte Wahl, auch nicht in einem aktuellen Hochzinsumfeld, in dem Anleger mit Cash-Anlagen tatsächlich Renditen erzielen konnten.
Auf den ersten Blick mag eine Neuausrichtung des Portfolios hin zu Barmitteln in der aktuellen Lage sinnvoll erscheinen: Bargeld ist risikolos und bietet derzeit ähnliche Renditen wie Anleihen. Jedoch eignet es sich nur begrenzt als Schutz gegen Inflation, und Anleger, die auf Barmittel setzen, verzichten auf potenzielle Risikoprämien. Zudem ist die Rendite von Barmitteln stark von der Geldpolitik abhängig, die sich als unbeständig erweisen könnte. Sinkende Zinsen führen zu einer entsprechenden Reduzierung der Rendite auf Bargeld. Im Gegensatz dazu können Anleger, die an ihrer Ziel-Anleihe-Allokation festhalten, laufende Erträge erzielen, die ihnen bei einer reinen Cash-Allokation entgehen würden.
Das aktuelle Wirtschafts- und Marktumfeld birgt die Gefahr, dass Anleger ihre Strategien missachten und blindlings Renditen hinterherjagen. Doch die Zukunft ist ungewiss, sowohl auf einzelnen Märkten als auch global betrachtet. Eine Aktie, die heute Spitzengewinne verzeichnet, könnte morgen bereits an Wert verlieren, und die Jagd nach Rendite birgt das Risiko unnötiger Wertschwankungen und Risiken für das Portfolio. Diverse Untersuchungen haben gezeigt, dass Anleger mit einem diversifizierten, kosteneffizienten Multi-Asset-Portfolio ihre Chancen auf langfristigen Anlageerfolg bedeutend erhöhen. Vorausgesetzt, sie lassen sich nicht von dem Medienlärm ablenken, bleiben diszipliniert und behalten ihren Kurs bei.
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