Finanzielle Freiheit erreichen

Finanzielle Freiheit erreichen

Für viele Rentner beginnt mit dem Ruhestand ein neuer Lebensabschnitt, der gut und gerne noch 20 Jahre und länger dauern kann. Bei körperlicher und geistiger Fitness möchte man diese Lebenszeit nicht nur finanziell abgesichert verbringen, sondern sich auch etwas gönnen. Finanzielle Freiheit ist das Ziel.

 

Dass das mit der gesetzlichen Rente nicht zu erreichen ist, dürfte inzwischen fast jedem klar sein. Mehr als zur Befriedigung der lebensnotwendigen Bedürfnisse reicht die Rente nicht aus und oft nicht einmal das. Private Vorsorge tut not – nicht erst seit heute. Die meisten Bundesbürger setzen hier immer noch auf Lebensversicherungen und verzinsliche Anlageformen.

Was es für 400.000 Euro an Sparleistung braucht

Damit lassen sich allerdings keine großen Sprünge machen. Um finanziell wirklich unabhängig zu sein, wird gerne mit einem Kapitalstock von rund 400.000 Euro gerechnet. Um ein solches Kapital aufzubauen, muss ein Arbeitnehmer bei einer Netto-Rendite von 1 Prozent knapp 30 Jahre lang monatlich 1.000 Euro sparen. Längst nicht jeder kann das und eine Rendite bei verzinslichen Anlagen von 1 Prozent nach Steuern und Gebühren ist angesichts der herrschenden Niedrigzinsen durchaus optimistisch. Inflation ist nicht einmal berücksichtigt.

Mit Aktien geht es schneller, wenn man von einer durchschnittlichen Netto-Rendite von 5 Prozent ausgeht. Die erscheint angesichts von gemessenen durchschnittlichen Bruttorenditen von 7 bis 8 Prozent p.a. bei Aktien nicht unrealistisch. Hier wäre bei gleicher Spardauer das Sparziel mit knapp der Hälfte der monatlichen Rate erreichbar. Oder man müsste lediglich knapp 20 Jahre lang 1.000 Euro monatlich sparen.

„An Aktien führt für finanzielle Freiheit kaum ein Weg vorbei.“

Das Risiko in Grenzen halten

Die Crux ist: das Erreichen des 400.000 Euro-Ziels ist beim Aktiensparen nicht sicher. Es gibt Abweichungen nach oben und unten, je nachdem wann der Einstieg erfolgte und wie sich die Finanzmärkte während der Ansparphase entwickeln. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass das Kalkül aufgeht, ist hoch, wenn breit gestreut wird – zum Beispiel mit einem weltweiten Portfolio aus kostengünstigen Indexfonds.

Und selbst, wenn man etwas unterhalb der Zielmarke bleibt: das Kapital muss ja nicht sofort komplett verbraucht werden. Ein großer Teil kann erst mal weiter Erträge erwirtschaften und die „Bilanz“ aufbessern. Grade die rentable Gestaltung der Rentenphase ist extrem wichtig, da diese durchaus nochmals solange wie die Sparphase sein kann. Hier nur auf Kontoguthaben, Staatsanleihen oder gar Rentenversicherungen gegen Einmalbeitrag zu setzen, ist ein sehr teurer Fehler. An Aktien führt für finanzielle Freiheit kaum ein Weg vorbei.

Wie Anlegerfehler den sorgenfreien Ruhestand gefährden

Wie Anlegerfehler den sorgenfreien Ruhestand gefährden

Wer im Alter genug Geld zur Verfügung haben möchte, muss auch auf Aktien setzen. Allerdings ist die Skepsis deutscher Sparer gegenüber dieser Anlageklasse groß. Dabei würde es helfen, einfach nur die größten Anlegerfehler zu vermeiden.

Die Deutschen sparen zwar viel, aber sie legen ihr Geld nicht optimal an. Das verdeutlicht eine Studie des Deutschen Aktieninstituts, wonach die Menschen in anderen Ländern viel stärker auf die Aktie als Vorsorgeinstrument vertrauen. „Da Aktien langfristig im Schnitt höhere Renditen abwerfen als Zinsanlagen, sind sie ein Muss in jedem Portfolio“, erklärt Finanzplaner Thomas Vollkommer aus Berlin. „Entscheidend ist deshalb, diese Skepsis abzubauen. Und das geht am besten, indem Anleger die wichtigsten Fehler kennen und sie vermeiden.“

Dazu gehört, keinen hohen Renditeversprechungen oder heißen Aktientipps zu folgen. Schließlich bergen solche Anlagen stets entsprechend hohe Risiken. Auch verhalten sich viele Anleger prozyklisch. Das heißt, sie kaufen Aktien, wenn der Markt gut gelaufen ist und verkaufen, wenn er fast den Boden erreicht hat. „Besser ist es, der Börsenregel – Gewinne laufen lassen und Verluste begrenzen – zu folgen“, sagt der vom FPSB Deutschland zertifizierte CERTIFIED FINANCIAL PLANNER®-Professional Thomas Vollkommer. Damit eng zusammen hängt auch, dass Anleger nicht zu viel handeln sollten, da dies lediglich hohe Kosten, aber keine besseren Anlageergebnisse mit sich bringt. Stattdessen sollte das Aktiensparen langfristig ausgerichtet sein. „Das ist eher ein Marathon und weniger ein Sprint“, so der CFP®-Professional.

Außerdem sollten Anleger auf die Produktgebühren achten, da hohe Kosten direkt zu Lasten der Rendite gehen, und das Portfolio breit diversifizieren, also weltweit und über verschiedene Anlageklassen hinweg streuen. Ferner gilt es frühzeitig mit der Altersvorsorge zu beginnen. Wer nur zehn bis 15 Jahre ungenutzt verstreichen lässt, muss schon doppelt so viel pro Monat zurücklegen. Damit bleibt weniger zum Leben. Und es gilt, das Portfolio laufend zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen, da sich sowohl das private wie auch das Kapitalmarktumfeld kontinuierlich verändert.

Wer das berücksichtigt, kann viel Freude an seiner Aktienanlage haben und hat eine sehr viel bessere Chance, seinen Ruhestand sorgenfrei zu genießen. Wer nur auf Zinsanlagen setzt, muss dagegen den Einfluss der Inflation auf den realen Ertrag, also Rendite abzüglich Teuerungsrate, berücksichtigen.

Wieviel Geld das kosten kann, zeigt ein Beispiel: Ein Betrag von 2.000 Euro, der unverzinst zur Seite gelegt wird, verliert bei einer jährlichen Teuerungsrate von zwei Prozent in 20 Jahren rund ein Drittel an Kaufkraft.

Es zahlt sich also aus, Anlegerfehler zu vermeiden. Allerdings braucht es dafür ein hohes Maß an Disziplin und viel Finanzwissen. Deshalb ist die Unterstützung durch einen CFP®-Professional wichtig. Diese Experten erarbeiten einen langfristigen, individuell zugeschnittenen Finanzplan und helfen, solche Fehler zu vermeiden. Eine bessere Finanzbildung als Instrument eines wirksamen Verbraucherschutzes und der Nutzen der Finanzplanung sind auch Gegenstand des zweiten World Financial Planning Day. Der Aktionstag wurde im Vorjahr vom internationalen Dachverband der CFP®-Professionals  ins Leben gerufen und wird nun aufgrund des großen Erfolgs wiederholt.

Den Medienlärm ausschalten

Den Medienlärm ausschalten

Anleger fühlen sich von dem nicht abreißenden Strom an Nachrichten über die Märkte schnell überwältigt. Eine derartige Flut an Daten und Schlagzeilen, die mit Folgen für Ihre finanzielle Lage drohen, kann selbst bei den erfahrensten Anlegern starke emotionsgesteuerte Reaktionen auslösen. Anhand von Schlagzeilen aus dem „verlorenen Jahrzehnt“ lassen sich verschiedene Phasen veranschaulichen, die Marktteilnehmer dazu bewogen haben könnten, ihren Investmentansatz zu überdenken.

  • Mai 1999:                Der Dow Jones Industrial Average schließt erstmals über 11.000  Punkten
  • März 2000:              Nasdaq Stock Exchange Index klettert auf ein Allzeithoch  von  5.048 Punkten
  • April 2000:               In weniger als einem Monat knapp eine Billionen Dollar an  Aktienwerten verpufft
  • Oktober 2002:        Nasdaq auf Baisse-Tief bei 1.114 Punkten
  • September 2005:   Immobilienpreise verzeichnen Rekordanstieg
  • September 2008:   Lehman stellt Insolvenzantrag, Merrill wird verkauft

Wenn man mit kurzfristigem Medienlärm konfrontiert wird, ist es schnell möglich, die potenziellen Vorteile eines langfristigen Investments aus den Augen zu verlieren.

Wenngleich diese Ereignisse inzwischen mindestens ein Jahrzehnt in der Vergangenheit liegen, können Anleger auch heutzutage noch wichtige Lehren daraus ziehen. Für viele sind solche Schlagzeilen vielleicht mit Euphorie oder Verzweiflung verbunden. Jedoch sollte in Erinnerung gerufen werden, dass die Märkte volatil sein können und anerkennen, dass Nichtstun sich in solchen Momenten lähmend anfühlen kann. Trotz der Marktschwankungen ist letztlich festzuhalten, dass ein im Mai 1999 getätigtes hypothetisches Investment von € 10.000 in Aktien aus weltweit entwickelten Märkten, inzwischen einen Wert von € 21.000 hätte.

Wenn man mit kurzfristigem Medienlärm konfrontiert wird, ist es schnell möglich, die potenziellen Vorteile eines langfristigen Investments aus den Augen zu verlieren. Auch wenn sich die Zukunft nicht aus einer Kristallkugel lesen lässt, kann ein langfristiger Investmentansatz darin unterstützen, die Marktvolatilität mit anderen Augen zu betrachten und über die Schlagzeilen hinweg zu sehen.

EIN VERLÄSSLICHER BERATER IST GOLD WERT

Um sich in ungewissen Zeiten nicht von Emotionen leiten zu lassen, ist eine angemessene Assetallokation vonnöten, die der Risikobereitschaft des Anlegers entspricht. Zudem sollte immer im Hinterkopf behalten werden, wären Renditen garantiert, dann würde man keine Risikoprämien erwarten. Ein Portfolio aufzubauen, mit dem sich die Anleger wohlfühlen, zu verstehen, dass Ungewissheit beim Investieren dazugehört, und an einem Investmentplan festzuhalten, kann letztlich zu einer besseren Investmenterfahrung führen.

Wie so oft im Leben, können wir alle von der Unterstützung anderer profitieren, um unsere Ziele zu erreichen. Die weltbesten Athleten arbeiten eng mit Trainern zusammen, um ihre Siegeschancen zu steigern, und viele beruflich erfolgreiche Menschen verlassen sich auf die Unterstützung durch einen Mentor oder Karriere- Coach, der ihnen hilft, die Hürden in ihrer Laufbahn aus dem Weg zu räumen. Warum? Sie alle wissen, dass die Erfahrenheit eines Profis, kombiniert mit der Disziplin, auch in schwierigen Zeiten durchzuhalten, den richtigen Weg weisen kann. Für einen Anleger kann der richtige Finanzberater diese wichtige Rolle übernehmen. Ein Finanzberater bietet Ihnen Fachwissen, Durchblick und Unterstützung, damit Sie Ihr Ziel nicht aus den Augen verlieren und einen kühlen Kopf bewahren können, wenn es darauf ankommt. Eine aktuelle Studie von Dimensional Fund Advisors kam zu dem Ergebnis, dass Anleger, neben den Fortschritten in Richtung ihrer Anlageziele, auch großen Wert auf das Gefühl von Sicherheit legen, das ihnen die Beziehung zu einem Finanzberater bietet.

Eine starke Beziehung zu einem Berater kann Ihnen dabei helfen, auf die Marktschwankungen besser vorbereitet zu sein. Das ist der Mehrwert von Disziplin, Weitsicht und Gelassenheit. Das ist der Beitrag, den der richtige Finanzberater leisten kann.

Droht eine Immobilienblase? Jetzt kaufen oder verkaufen?

Droht eine Immobilienblase? Jetzt kaufen oder verkaufen?

Nicht „blind“ Immobilien kaufen

Deutschland hat in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Immobilienboom erlebt. Vor allem in begehrten Großstädten sind die Preise stark gestiegen, aber auch in mancher beliebten Universitätsstadt. Teilweise wird bereits vor der Gefahr einer Immobilienblase gewarnt, zum Beispiel in einem aktuellen Spiegel-Artikel. Da stellt sich mancher Interessent die Frage: lohnt sich der Immobilienkauf noch? Oder muss ich befürchten, dass die Blase bald platzt?

Wie immer gilt es zu differenzieren. Immobilienmarkt ist nicht gleich Immobilienmarkt. Längst nicht überall herrscht eine starke Nachfrage, die das Angebot übersteigt. Was in Ballungsgebieten zutrifft, sieht auf dem platten Land oft ganz anders aus. Hier ist von einem Immobilienhype vielfach nichts zu spüren. Im Gegenteil: Verkäufer haben häufiger Probleme, ihr Objekt gewinnbringend an den Mann oder die Frau zu bringen.

Viele Gründe für steigende Immobilienpreise

Unbestreitbar ist allerdings, dass die Preise in den vergangenen Jahren im Schnitt deutlich zugelegt haben. Hierfür sind gleich mehrere Gründe verantwortlich:

  • dank niedriger Zinsen infolge der EZB-Geldpolitik sind Immobilienfinanzierungen historisch günstig. Mangels fehlender Anlagealternativen ist außerdem viel Geld auf die Immobilienmärkte geflossen. „Betongold“ gilt immer noch als wertbeständig und vergleichsweise sicher;
  • aufgrund der Zuwanderung wächst Deutschlands Bevölkerung wieder – alleine zwischen 2012 und 2016 um zwei Millionen Menschen. Die Flüchtlinge seit 2015 sind dabei nicht einmal mitgerechnet. Der Zustrom bewirkt zusätzliche Wohnungsnachfrage;
  • die anhaltend gute Konjunktur führt zu einer Rekordbeschäftigung und steigenden Einkommen. Damit ist auch die Zahl der Menschen größer geworden, für die ein Immobilienerwerb in Betracht kommt.
  • trotz der guten Rahmendaten war die Bautätigkeit in den vergangenen Jahren eher verhalten. Knappe Bauflächen und langwierige Genehmigungen sind Gründe dafür.

All diese Faktoren haben tendenziell Preisanstiege bei Immobilien begünstigt. Hinzu kamen typische „Herden-Phänomene“, wie der Run auf besonders angesagte Viertel in einigen Metropolen. Dies hat zum Teil zu massiven Überbewertungen geführt. Die Deutsche Bundesbank geht davon aus, dass Wohnungen und Häuser in einigen Städten inzwischen bis zu 30 Prozent „zu teuer“ sind. Betroffen sind nicht nur die Top-Standorte Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart, sondern auch Städte „in der zweiten Reihe“.

Es geht nicht einfach so weiter

Schon der Blick auf die vielfältigen Ursachen des Preisanstiegs zeigt, dass weitere Wertsteigerungen bei Immobilien kein Automatismus sind. Mögen derzeit auch verschiedene Faktoren in eine Richtung wirken, muss das nicht so bleiben. Sollten die Zinsen demnächst wieder steigen, wäre das bereits ein „Dämpfer“ und auch die Konjunktur wird nicht ewig auf Hochtouren laufen. In den Immobilien-Hotspots steigen die Preise jetzt schon schneller als die Mieten – mit der Folge sinkender Miet-Renditen. Das macht Immobilienerwerb als Kapitalanlage weniger attraktiv.

 

Es spricht daher viel dafür, beim Immobilienkauf nichts zu überstürzen. Keineswegs sollte „blind“ gekauft werden, schon gar nicht in „hippen“ Gegenden. Immobilien rechnen sich nicht per se. Es kommt immer auf die Lage, den Zustand und die Ausstattung des betreffenden Objektes an – das ist fast eine Binsenweisheit. Bei Mietimmobilien führt nach wie vor nichts an einer individuellen und unabhängigen Wirtschaftlichkeitsberechnung vorbei. Auch die Finanzierung muss auf einem soliden Fundament stehen. Dann besteht auch nicht die Gefahr, einer Blase zum Opfer zu fallen, vor der der Spiegel warnt.

Das Vermächtnis

Das Vermächtnis

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe ‚Erbe‘ und ‚Vermächtnis‘ oft synonym verwendet. Das Erbrecht macht hier aber einen Unterschied. Wenn Sie Ihren Nachlass regeln wollen, sollten Sie sich eingehender mit den Begrifflichkeiten befassen, um Ihre Gestaltungsspielräume zu kennen.

Vermächtnisse können dazu eingesetzt werden, noch zu Lebzeiten für eine klare Vermögensaufteilung zu sorgen und mögliche Erbstreitigkeiten zu vermeiden. Wie das übrige Erbrecht ist auch das Vermächtnis im BGB geregelt. Es definiert den Begriff generell als Zuwendung eines Vermögensvorteils aus dem Nachlass an den Vermächtnisnehmer.

Vermächtnis und Erbe – der Unterschied

Während Erben Ansprüche auf das hinterlassene Vermögen als Ganzes oder in Teilen haben und insofern die Rechtsnachfolge des Erblassers antreten, erstreckt sich der Anspruch des Vermächtnisnehmers nur auf einen bestimmten Vermögensgegenstand, ohne in die Rechtsnachfolge einzutreten. Der betreffende Vermögensgegenstand wird damit de facto aus der Erbmasse ausgesondert und Vermächtnisnehmer können einen Anspruch auf Herausgabe gegenüber den Erben geltend machen.

Vermächtnisse werden oft genutzt, um Personen, die nicht zum üblichen Kreis der Erben gehören, zu bedenken. Das können fernere Verwandte, Freunde oder auch andere Dritte sein. Auch um in einer nicht-ehelichen Lebensgemeinschaft dem Partner einen Teil des Nachlasses zukommen zu lassen, eignet sich das Rechtsinstrument. Der geht nämlich sonst in vielen Fällen leer aus.

Vermächtnisse an Erben 

Aber auch Erben selbst können mit einem Vermächtnis bedacht werden. Dies ist ggf. sinnvoll, wenn Vermögenswerte vorhanden sind, die sich nicht ohne weiteres aufteilen lassen und über die sich eine Erbengemeinschaft erst auseinandersetzen muss. Typische Beispiele sind Immobilien und andere bedeutende Sachwerte. Erfahrungsgemäß treten dabei immer wieder Streitigkeiten auf. Das Vermächtnis schafft klare Verhältnisse.

Es gibt dabei grundsätzlich zwei Möglichkeiten: 

  • beim sogenannten Vorausvermächtnis erhält der Erbe einen bestimmten Vermögensgegenstand, ohne dass das auf seinen Erbteil angerechnet wird;
  • bei der Teilungsanordnung ist der Erbe dagegen dazu verpflichtet, Wertunterschiede gegenüber seinen Miterben – in der Regel durch Zahlungen – auszugleichen. Vermächtnisse werden oft genutzt, um Personen, die nicht zum üblichen Kreis der Erben gehören, zu bedenken. Auf jeden Fall sollten Sie bei der Regelung Ihres Nachlasses kompetenten juristischen Rat in Anspruch nehmen – unabhängig davon, ob Sie vom Vermächtnis Gebrauch machen wollen oder nicht. Von Laien aufgestellte Testamente enthalten oft unklare Regelungen und bewirken nicht selten das Gegenteil dessen, was eigentlich gewollt war.

Kompetenten Rat nutzen

  • Wenn ein Vorausvermächtnis gewählt wird, sollte es so bemessen sein, dass für die übrigen Erben genug Erbmasse jenseits der Pflichtteilsansprüche übrig bleibt. Sonst werden sie ggf. das Erbe ausschlagen und ihren Pflichtteil beanspruchen. Vermächtnisse lassen sich im Übrigen nicht dazu nutzen, um Erbschaftsteuer zu sparen. Das Steuerrecht behandelt sie wie Erbschaften.
Abgeltungsteuer vor der Abschaffung?

Abgeltungsteuer vor der Abschaffung?

Es ist noch nicht lange her, dass in Deutschland die Abgeltungsteuer auf Kapitalerträge eingeführt wurde. 2009 erhoffte man sich dadurch nicht nur eine Steuervereinfachung, sondern auch mehr Einnahmen durch Erschwerung von Steuerhinterziehung. Jetzt hat der Bundesfinanzminister eine Abschaffung ins Spiel gebracht.

Der Grund dafür ist einleuchtend. Ab September 2017 wird es zu einem umfassenden Datenaustausch zwischen Finanzbehörden vieler Länder über Kontobeziehungen und Kapitalerträge im Ausland kommen. Damit wird ein wichtiges Motiv für die Abgeltungsteuer entfallen.

Der international gläserne Steuerbürger 

Im vergangenen Jahr hatten 50 Staaten – darunter auch Deutschland – ein Abkommen unterzeichnet, das künftig beim Fiskus für höchstmögliche Transparenz bei den ausländischen Kapitalerträgen seiner Bürger sorgen soll. Bereits mit Beginn des kommenden Jahres wird man mit der Datensammlung anfangen. Der Datenaustausch startet dann in der zweiten Jahreshälfte 2017. Die Meldungen werden zunächst nur Neukonten betreffen, bestehende Kontoverbindungen bleiben erst einmal außen vor. Trotz dieser Einschränkung: der Steuerbürger wird für die Finanzbehörden durch das Abkommen ein Stück weit „gläserner“.

Unumstritten war die Abgeltungsteuer von Anfang an nicht. Die pauschale Besteuerung der Kapitalerträge mit 25 Prozent ist eigentlich systemwidrig. Damit werden Einkünfte aus Kapitalvermögen steuerlich anders behandelt als alle anderen Einkunftsarten, ohne dass es dafür einen sachlichen Grund gibt. Es war purer Steuerpragmatismus, der damals zu dieser Regelung führte. Mit dem Argument „25 Prozent von X ist mehr als 45 Prozent von nix“ hatte der seinerzeitige Bundesfinanzminister Peer Steinbrück die pauschale Abgeltung gerechtfertigt – wohl wissend, dass davon vor allem „Besserverdienende“ mit höheren persönlichen Steuersätzen profitieren.

Rückkehr zur einkommensabhängigen Besteuerung 

Wenn demnächst die volle Transparenz bei ausländischen Kapitalerträgen kommt, verliert die Steinbrück’sche Begründung für die Abgeltungsteuer ihre Berechtigung. Denn es wird dann wesentlich schwieriger werden, Zinserträge und Dividenden am heimischen Fiskus vorbeizuleiten. Vor diesem Hintergrund spricht einiges dafür, die Besteuerung wieder stärker am persönlichen Einkommen zu orientieren.

Die Abschaffung  der Abgeltungsteuer und die Besteuerung der Kapitalerträge nach dem persönlichen Einkommensteuersatz könnte kommen.

Steuergerechtigkeit

Es wäre ein Beitrag zu mehr Steuergerechtigkeit – ein Grund, warum der Bundesfinanzminister für seine Gedankenspiele nicht nur Zustimmung vom Koalitionspartner SPD, sondern sogar von Vertretern der Opposition bekam. Wolfgang Schäuble will mit einer Reform allerdings bis nach der nächsten Bundestagswahl warten, anderen dauert das zu lange. Den Bundesfinanzminister dürften bei seinen Reform-Überlegungen nicht nur steuersystematische Beweggründe treiben. Die Hoffnung auf mehr Steuereinnahmen wird ein Hintergedanke dabei sein.

Die Abschaffung der Abgeltungsteuer und die Besteuerung der Kapitalerträge nach dem persönlichen Einkommensteuersatz wäre ein eleganter Weg zur Einnahmengenerierung, ohne formal Steuererhöhungen vornehmen zu müssen. Beim zunehmend schwieriger zu erreichenden Ziel der „schwarzen Null“ würde das eine gewisse Entlastung bedeuten.

Angesichts möglicher Änderungen sollten Kapitalanleger sich zu den steuerlichen Auswirkungen ihrer Geldanlagen beraten lassen. Ein unabhängiger und qualifizierter Finanzexperte kann im Rahmen eines intelligenten Anlagekonzepts die individuelle Steuerbelastung optimieren.

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