Die Entwicklung von Robo-Advisors

Die Entwicklung von Robo-Advisors

Die Entwicklung von Robo-Advisors und warum persönliche Beratung immer noch unersetzbar ist

In der dynamischen Welt der Finanzdienstleistungen haben Robo-Advisor und Neobroker in den letzten Jahren erheblich an Popularität gewonnen. Die Versprechen von automatisierter, kostengünstiger Geldanlage und einfachen Handelsplattformen klangen verlockend. Doch die Entwicklungen zeigen immer wieder, dass die menschliche Komponente in der Finanzberatung unersetzlich ist. Ein aktuelles Beispiel dafür ist die strategische Neuausrichtung von Scalable Capital, einem der führenden Robo-Advisor auf dem deutschen Markt.

Scalable Capital und die Herausforderungen der Robo-Advisors

Scalable Capital begann vor zehn Jahren als einer der Pioniere im Bereich Robo-Advisor mit der Mission, Kundengelder automatisiert zu verwalten. Die anfängliche Strategie basierte auf dem „Value at Risk“ (VaR)-Modell, das das Risiko eines Portfolios minimieren sollte. Trotz anfänglicher Erfolge und der engen Partnerschaft mit der ING-DiBa, zeigte sich in der Corona-Krise die Schwäche dieses Ansatzes: schnelle Marktbewegungen führten zu unvorteilhaften Umschichtungen und suboptimalen Ergebnissen für die Kunden.

Der Shift zum Neobroker

Angesichts dieser Herausforderungen verschob Scalable Capital den Fokus hin zu einem Neobroker-Modell, das Kunden die Möglichkeit bietet, eigenständig Aktien, Anleihen, ETFs und Kryptowährungen zu handeln. Obwohl die Vermögensverwaltung weiterhin Teil des Angebots bleibt, ist sie nun strategisch weniger wichtig. Dieser Wandel zeigt deutlich die Grenzen automatisierter Anlagestrategien auf und hebt die Notwendigkeit menschlicher Expertise hervor.

Die Stärken persönlicher Beratung

  1. Individuelle Beratung: Während Robo-Advisor auf Algorithmen und historische Daten setzen, bieten persönliche Berater maßgeschneiderte Lösungen, die auf individuellen Bedürfnissen und Zielen basieren. Jeder Anleger ist einzigartig und benötigt eine Strategie, die seine spezifische Lebenssituation berücksichtigt.
  2. Emotionale Intelligenz: Finanzmärkte sind von Natur aus volatil und können starke emotionale Reaktionen hervorrufen. Ein menschlicher Berater kann diese emotionalen Aspekte erkennen und seine Kunden entsprechend unterstützen, während ein Algorithmus keine solchen Fähigkeiten besitzt.
  3. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Persönliche Berater können flexibel auf Marktveränderungen reagieren und ihre Strategien anpassen, während automatisierte Systeme oft starr und unflexibel sind. Dies ist besonders wichtig in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit, wie sie während der Corona-Pandemie auftraten.
  4. Langfristige Beziehung: Der Aufbau einer langfristigen Beziehung mit einem Berater schafft Vertrauen und Sicherheit. Kunden wissen, dass sie einen Ansprechpartner haben, der ihre finanzielle Situation versteht und langfristig für ihre Interessen arbeitet.
  5. Ganzheitliche Finanzplanung: Persönliche Beratung geht weit über das bloße Verwalten eines Portfolios hinaus. Ein erfahrener Finanzberater berücksichtigt alle Aspekte der finanziellen Situation eines Kunden, einschließlich Steuerplanung, Altersvorsorge, Erbschaftsplanung und Risikomanagement. Diese umfassende Herangehensweise stellt sicher, dass alle finanziellen Entscheidungen gut aufeinander abgestimmt sind und den langfristigen Zielen des Kunden dienen.

 

Auch in einer zunehmend digitalisierten Finanzwelt bleibt die persönliche Beratung unersetzlich. Robo-Advisor und Neobroker mögen für bestimmte Anlagebedürfnisse nützlich sein, da sie jedoch auf Algorithmen und vordefinierten Modellen basieren und sich ausschließlich auf die Verwaltung von Portfolios konzentrieren, können sie keine ganzheitliche und umfassende Beratung bieten. Ein persönlicher Berater hingegen versteht die Nuancen Ihrer finanziellen Situation und arbeitet eng mit Ihnen zusammen, um das Optimum für Ihre finanziellen Ziele zu erreichen. Er bietet nicht nur maßgeschneiderte Anlagestrategien, sondern integriert auch alle anderen Aspekte Ihrer finanziellen Planung in seine Empfehlungen. Dieses umfassende und integrative Vorgehen sorgt dafür, dass Sie stets bestens beraten sind.

 

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Die Notwendigkeit der Diversifizierung bei Portfolios

Die Notwendigkeit der Diversifizierung bei Portfolios

Wie Diversifizierung stabile Portfolios schafft

 

In der Welt der Investitionen wird die Bedeutung von Diversifikation immer deutlicher. Statt sich ausschließlich auf aktuelle Performance-Kennzahlen zu verlassen und Renditen hinterherzujagen, empfehlen Experten ein diversifiziertes Portfolio in die globalen Märkte. Doch warum ist das so wichtig?

Das jüngste Marktumfeld hat herkömmliche Allokationsmodelle wie das 60/40-Portfolio infrage gestellt. Durch die Kursbewegungen der letzten Jahre, sowie durch die Veränderungen in der Geldpolitik lassen sich viele Anleger dazu verführen, in Barmittel mit derzeitigen Rekordrenditen zu investieren.

Warum jedoch Anleger nicht der Jagt nach Renditen erliegen, sondern langfristig denken und auf Diversifizierung setzen sollten, das erfahren Sie in diesem Artikel.

 


 

Aktien:

Seit der Erschütterung durch die Finanzkrise von 2008 und 2009 haben US-Aktien eine führende Rolle in der weltweiten Börsenlandschaft gespielt. Dieser Aufstieg wurde durch ein Umfeld mit niedrigen Zinsen, steigenden Bewertungen und robusten Unternehmensgewinnen angetrieben, was dem US-Markt in den letzten zehn Jahren fast doppelt so hohe Renditen bescherte wie anderen Märkten.

Jedoch zeichnen sich gegenwärtig neue Trends ab, die darauf hindeuten, dass die goldenen Zeiten für US-Aktien möglicherweise ihrem Ende entgegengehen. Die hohen Bewertungen und das sich verlangsamende Gewinnwachstum deuten darauf hin, dass Investoren, insbesondere in Europa, in den kommenden zehn Jahren mit deutlich niedrigeren Renditen von US-Aktien rechnen müssen. Die Experten von Vanguard prognostizieren hier Renditen von gerade einmal 1,8 bis 3,8% pro Jahr.

Im Gegensatz dazu könnten Märkte außerhalb der USA, mit günstigeren Bewertungen, niedrigerer Volatilität und einem breiteren Spektrum an Wachstumschancen, attraktivere Renditen bieten. Es wird erwartet, dass Anleger in diesen Märkten Renditen zwischen 4,8 und 6,8% pro Jahr erzielen könnten, so die Einschätzung der Experten.

 

Anleihen:

Anleihen spielen eine entscheidende Rolle bei der Diversifizierung und Stabilisierung von Portfolios, da sie in der Regel weniger volatil sind als Aktien. Dennoch haben Anlegerinnen und Anleger in den letzten zehn Jahren eher auf Barmittel und äquivalente Anlagen gesetzt. Es ist hierbei wichtig zu betonen, dass Anleihen und Barmittel unterschiedliche Zwecke erfüllen und nicht austauschbar sind. Als langfristige Diversifizierungsinstrumente für Aktienrisiken eignen sich risikoarme Anleihen in der Regel besser und bieten zudem höhere Renditen als Barmittel.

Die aktuelle wirtschaftliche Lage hat dazu geführt, dass Anleihen wieder attraktiver werden. Bei einem mittel- bis langfristigen Anlagehorizont bieten Anleihen Potenzial für Wachstum und Zinseszinsen. In den letzten zwei Jahren hat der Übergang in die Hochzinsphase an den Anleihemärkten zu signifikanten Kurskorrekturen geführt. Sowohl für Anleihen aus dem Euroraum als auch für währungsgesicherte globale Anleihen aus anderen Märkten prognostizieren Experten von Vanguard für die nächsten zehn Jahre eine nominale Rendite von 1,9 bis 2,9% pro Jahr.

Obwohl ähnliche Renditen für die verschiedenen Anleiheregionen erwartet werden, ist dies kein Grund, ausschließlich auf Euroraum-Anleihen zu setzten und damit auf Diversifizierung zu verzichten. Globale Anleihen können aufgrund niedrigerer Korrelationen die Volatilität eines Portfolios reduzieren und zu besseren Anlageergebnissen beitragen.

 

Barmittel:

Barmittel spielen eine entscheidende Rolle als Instrument zur Steuerung von Liquiditätsrisiken. Sie dienen als strategische Reserve für den täglichen Cash-Bedarf, für Notfälle und sind besonders geeignet für Anleger mit sehr niedriger Risikotoleranz. Allerdings sind Barmittel als Ersatz für Aktien oder Anleihen unabhängig von den Marktbedingungen keine empfehlenswerte Wahl, auch nicht in einem aktuellen Hochzinsumfeld, in dem Anleger mit Cash-Anlagen tatsächlich Renditen erzielen konnten.

Auf den ersten Blick mag eine Neuausrichtung des Portfolios hin zu Barmitteln in der aktuellen Lage sinnvoll erscheinen: Bargeld ist risikolos und bietet derzeit ähnliche Renditen wie Anleihen. Jedoch eignet es sich nur begrenzt als Schutz gegen Inflation, und Anleger, die auf Barmittel setzen, verzichten auf potenzielle Risikoprämien. Zudem ist die Rendite von Barmitteln stark von der Geldpolitik abhängig, die sich als unbeständig erweisen könnte. Sinkende Zinsen führen zu einer entsprechenden Reduzierung der Rendite auf Bargeld. Im Gegensatz dazu können Anleger, die an ihrer Ziel-Anleihe-Allokation festhalten, laufende Erträge erzielen, die ihnen bei einer reinen Cash-Allokation entgehen würden.

 


 

Das aktuelle Wirtschafts- und Marktumfeld birgt die Gefahr, dass Anleger ihre Strategien missachten und blindlings Renditen hinterherjagen. Doch die Zukunft ist ungewiss, sowohl auf einzelnen Märkten als auch global betrachtet. Eine Aktie, die heute Spitzengewinne verzeichnet, könnte morgen bereits an Wert verlieren, und die Jagd nach Rendite birgt das Risiko unnötiger Wertschwankungen und Risiken für das Portfolio. Diverse Untersuchungen haben gezeigt, dass Anleger mit einem diversifizierten, kosteneffizienten Multi-Asset-Portfolio ihre Chancen auf langfristigen Anlageerfolg bedeutend erhöhen. Vorausgesetzt, sie lassen sich nicht von dem Medienlärm ablenken, bleiben diszipliniert und behalten ihren Kurs bei.

 

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Die 3 häufigsten Anlagefehler

Die 3 häufigsten Anlagefehler

In der Welt des Investierens starten viele Anleger ihre Reise mit der eigenständigen Verwaltung ihres Portfolios. Mit der Zeit und dem Wachstum des Vermögens steigen jedoch nicht nur die Einkünfte, sondern auch die Komplexität der Herausforderungen. Fehlentscheidungen, die schnell Folge von Unwissenheit oder der fehlenden Gesamtbetrachtung sind, können sich im Laufe der Zeit als äußerst kostspielig erweisen. In diesem Artikel beleuchten wir daher die drei häufigsten Fehler bei der Geldanlage, die nicht nur die Rendite beeinträchtigen, sondern beim Anleger ebenso unangenehme Unruhe hervorrufen können.

 


1. Timing-Versuche

Der Gedanke, das Aktienportfolio bei drohenden Marktabstürzen aufzulösen, um Verluste zu minimieren, liegt nahe. Doch das Timing des Marktes zu prognostizieren ist äußerst schwierig, wenn nicht sogar unmöglich. Versäumte Gelegenheiten können langfristig zu erheblichen Vermögenseinbußen führen, wie das nachfolgende Beispiel verdeutlicht. Anstatt auf das perfekte Timing zu hoffen und dabei höchstwahrscheinlich zu scheitern, empfiehlt es sich daher, das Portfolio global zu diversifizieren und an einer langfristigen Strategie festzuhalten. Und dabei ebenso die renditestärksten Zeiträume nicht zu versäumen…

2. Den Schlagzeilen folgen

Die Verlockung, aufgrund von Medienberichten und Kursrekorden in bestimmte Aktien zu investieren, ist groß. Doch viele Anleger übersehen dabei, dass eine übermäßige Konzentration auf bestimmte Titel und Teilbereiche das Portfolio unnötig riskant machen kann. Des Weiteren können die meisten Aktien ihr hohes Wertwachstum nicht beibehalten. Eine Analyse zeigt, dass Aktien, die es in die Top 10 der größten US-Aktien geschafft haben, nach Erreichen dieses Ziels meist nicht mehr die gleiche überdurchschnittliche Performance bieten. Eine starke Übergewichtung in aktuell wachstumsstarke Titel ist daher nicht ratsam.

 

 

3. Investieren nach dem „Rückspiegelprinzip“

Häufig neigen Anleger dazu, bei der Fondsauswahl ausschließlich auf die vergangene Wertentwicklung zu schauen und zu hoffen, dass die Erfolge der Vergangenheit sich in Zukunft fortsetzen. Jedoch ist die Vergangenheit kein verlässlicher Indikator für zukünftige Renditen. Studien zeigen, dass die meisten Fonds, die in einem Zeitraum von fünf Jahren zu den besten 25% gehörten, diese Position in den folgenden fünf Jahren nicht halten konnten.

 

Warum sich ein Berater auszahlt

Die Vermeidung dieser Fehler kann die Chancen auf langfristigen Anlageerfolg erheblich steigern. Doch wer sein Portfolio eigenständig verwaltet, muss auch alle Herausforderungen allein bewältigen. Hier kommt die Rolle eines qualifizierten Beraters ins Spiel. Ein erfahrener Finanzexperte kann nicht nur dabei helfen, Fehlentscheidungen zu vermeiden, sondern auch eine maßgeschneiderte Anlagestrategie entwickeln, die zu den individuellen Zielen und dem Risikoprofil des Mandanten passt. Somit kann das Ziel des langfristigen Vermögensaufbaus sicher realisiert werden.

Sollten Sie sich bereits mit dem Thema des Investierens auseinandergesetzt haben, so wissen Sie auch, dass Disziplin für den langfristigen Vermögensaufbau unerlässlich ist. Auch hier kann ein kompetenter Berater Sie dabei unterstützen, den Kurs zu halten und auch in turbulenten Marktphasen die Ruhe zu bewahren.

 

 

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Robo Advisors konnten sich nicht durchsetzen

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Unerwartete Entwicklung

Robo Advisors konnten sich nicht durchsetzen

Es ist noch nicht lange her, da galten Robo Advisors als eine Lösung für die Beratungslücke, die der Rückzug vieler Banken aus dem Beratungsgeschäft gerissen hat. Jetzt – nach einigen Jahren am Markt – ist eine gewisse Ernüchterung eingekehrt. Mehr als ein Nischenangebot stellen die elektronischen Vermögensverwalter nicht dar.


 

Auch wenn nicht alle Betreiber von Robo Advisors regelmäßig Daten veröffentlichen, wird das verwaltete Vermögen in Deutschland nur auf etwa 25 Mrd. Euro geschätzt. Gemessen an dem Geldvermögen bundesdeutscher Haushalte in Höhe von über sieben Billionen Euro ist das nahezu nichts. Nennenswerte Anlagesummen können nur wenige Anbieter vorweisen.

 

Junge Gutverdiener legen anders an

Junge Gutverdiener legen anders an

Studie

Junge Gutverdiener legen anders an

„Emerging Affluents“ – „Aufstrebende Wohlhabende“ – so heißt eine Gruppe von jungen Gutverdienern, die eine attraktive Zielgruppe für Finanzdienstleistungen ist. Die Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) hat das Anlageverhalten dieser jungen Menschen im Lichte der aktuellen Kapitalmarktentwicklungen untersucht.


 

Noch konservativer als ohnehin schon agierten die Emerging Affluents bei Kapitalanlagen, so die Erkenntnis der BCG-Experten. Angesichts deutlich gestiegener Zinsen gehen junge Gutverdiener bevorzugt in verzinsliche Anlagen. Aktienbasierte Investments haben an Zugkraft verloren und bei Kryptowährungen – vor noch nicht langer Zeit gehypt – ist man sehr zurückhaltend geworden. Kapitalbildung findet bevorzugt mit Blick auf die private Altersvorsorge statt.

 

Private Altersvorsorge und Unabhängigkeit wichtige Sparmotive

Emerging Affluents sind laut Definition von BCG im Durchschnitt 33 Jahre alt und haben monatlich 3.000 Euro und mehr zur freien Verfügung. Eine repräsentative Stichprobe aus dieser Grundgesamtheit wurde zum Anlageverhalten befragt. Zwei Drittel der Teilnehmer erklärten, aktuell in Tagesgeld und Festgeld investiert zu sein. Bei der letzten Befragung vor einem Jahr war es noch weniger als die Hälfte gewesen. Dabei setzt man nicht nur auf Angebote der eigenen Hausbank. Einer von fünf Befragten gab an, sein Geld bei einem anderen Institut mit besseren Konditionen angelegt zu haben.

Sparpläne als Instrument für den systematischen Vermögensaufbau stehen bei den Emerging Fluents hoch im Kurs. Sparplan-Sparer bilden die größte Gruppe unter ihnen. Nach den Sparplan-Motiven befragt nannte rund die Hälfte von ihnen die private Altersvorsorge. Rund 20 Prozent betreiben dabei auch Vermögensbildung, um sich unabhängiger von ihrem Arbeitseinkommen zu machen. Weitere wichtige Sparmotive: die Bildung eines Risikopuffers für unvorhergesehene Ausgaben und der Eigenheimerwerb.

 

Zins- und renditebewusst – hohe Wechselbereitschaft

Jeder dritte Befragungsteilnehmer bekannte sich dazu, seine Anlagestrategie vor dem Hintergrund der im vergangenen Jahr erfolgten Zinswende angepasst zu haben. Engagements in ETFs und Einzelaktien wurden leicht zurückgefahren. Kryptoanlagen hat nur noch jeder Vierte, 2022 war es noch jeder Dritte gewesen. Jeder Neunte verzichtet ganz auf riskante Investments und steckt sein Geld in „Klassiker“ wie Lebensversicherungen, verzinsliche Anlagen, Bausparverträge und Immobilien.

Dabei agieren die Emerging Affluents zins- und renditebewusst. Fast 90 Prozent sagten, sie würden den Produktanbieter wechseln, wenn es woanders bessere Angebote gäbe. Kundenbindung ist offensichtlich bei dieser jungen Zielgruppe eine besondere Herausforderung. Ein nicht zu vernachlässigender Punkt, denn besonders bei dieser Gruppe ist eine zielgerichtete Finanzplanung wichtig.

 

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Anlagefehler vermeiden

Gerd Kommer ist Inhaber von Kommer Invest, sowie bekannter Autor in Finanzdingen. In einem Beitrag benennt der Finanzexperte wesentliche Anlagefehler, die immer wieder auftauchen und die man vermeiden sollte.

Wir greifen fünf davon heraus, die besonders relevant und typisch für viele Anleger sind. Vielleicht erkennen Sie sich ja in dem ein oder anderen Fehler wieder – ein Grund, es bei der nächsten Anlageentscheidung besser zu machen. Oder Sie haben schon immer alles richtig gemacht. Dann können sie sich etwas Nützlicherem zuwenden.


1. In niedrig verzinste Anlagen investieren

Die Bundesbürger halten nach wie vor rund 70 Prozent ihres Geldvermögens in Bankeinlagen und Kapitallebensversicherungen. Reale Renditen von Zinsanlagen sind und bleiben negativ. Die Hoffnung auf bessere Zinszeiten ist eine Illusion – zumindest für die nächsten Jahre. Es ist nicht davon auszugehen, dass die EZB und andere Notenbanken eine Zinswende einläuten oder einen strafferen geldpolitischen Kurs einschlagen werden. In gewisser Weise sind sie in ihrer eigenen Politik gefangen – die Konsequenz: Mini-Nominalzinsen und negative Real-Renditen für lange Zeit.

2. Nicht offensichtliche Risiken missachten

Nicht alles was sicher scheint, ist es auch. Das Sicherheitsversprechen bei Bankeinlagen oder Lebensversicherungen bezieht sich vor allem auf die Sicherheit bei Ausfall des Produktanbieters, ggf. auf eine garantierte (Nominal-)Verzinsung. Das sind aber nur zwei Aspekte von Sicherheit. Das heißt nicht, dass es sonst keine Risiken gibt, auch wenn diese nicht offen zu erkennen sind oder gerade nicht empfunden werden. Das gilt zum Beispiel für das Inflationsrisiko oder das Risiko der eingeschränkten Verfügbarkeit. Börsengehandelte Wertpapiere sind hier „ehrlicher“. Sie zeigen ihr Risiko nämlich offen – in täglichen Kursschwankungen.

3. Die wenigsten schlagen den Markt

Untersuchungen beweisen immer wieder, dass es nur den wenigsten Finanzakteuren gelingt, den Markt zu schlagen. Das gilt sogar für Profis. Finanztheoretiker bezweifeln, dass das überhaupt möglich ist und manches spricht dafür, dass die paar Überperformer ihren Erfolg einfach dem Zufall verdanken. Es wäre fatal, solchen „Vorbildern“ zu folgen, denn was einmal geglückt ist, bietet keine Gewähr für eine Wiederholung.

4. Sehr viele Finanzpublikationen ohne Substanz

Ein großer Teil der Finanzpublikationen ist mit großer Vorsicht zu genießen. Das gilt vor allem für Veröffentlichungen mit reißerischen Titeln zu ultimativen Anlagestrategien, wirklichen Geheimtipps oder dem bevorstehenden Börsen-Crash. Kommer nennt sie abschätzig „Finanzpornographie„.  Die Lektüre solcher Werke verleitet seiner Meinung nach eher zu den falschen Anlageentscheidungen als das sie einen Nutzen bringt. Den haben höchstens Autor und Verlag durch den Verkauf. Daher gilt: Den Medienlärm ausschalten

5. Nur (selbst) bezahlte Beratung ist wirklich unabhängig

Finanzberatung wird am Markt tausendfach versprochen, auch „unabhängige“ Beratung. In sehr vielen Fällen steht der Berater aber in einem Interessenkonflikt, weil sein Verdienst von seinen Empfehlungen abhängt und nicht die Beratung an sich vergütet wird. Das begünstigt eine Beratung, die verkaufsorientiert ist und durch die Verdienstmöglichkeiten beeinflusst ist. Nur eine Honorarberatung durch einen gesetzlich zugelassenen Honorar-Finanzanlagenberater nach § 34 h GewO kann wirklich unabhängig von Verkaufsinteresse sein.

 

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