Gefährdet die EZB-Politik die Altersvorsorge?

Gefährdet die EZB-Politik die Altersvorsorge?

Gefährdet die EZB-Politik die Altersvorsorge? Ein bekannter Versicherer zumindest sieht das von der Zentralbank inszenierte Zinstief als ernste Gefahr für die Lebensversicherung und stellt deren Sicherheit infrage. Der folgende Beitrag stellt die Fakten heraus.

Die klassische Vorsorge für das Alter

Der Kern der privaten Altersvorsorge ist in Deutschland die Kapitallebensversicherung, davon sind 90 Millionen Verträge in Verbraucherhänden. Bislang war das Prinzip einfach verständlich: Nach meist 20 Jahren kam das einbezahlte Geld ordentlich verzinst zurück. Immer mehr Versicherer sind besorgt über die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Denn die kommt mittlerweile nicht nur bei Bankeinlagen, sondern auch bei der beliebtesten Vorsorge für das Alter an – der Lebensversicherung.

 

EZB-Politik und Altersvorsorge – wie passt das zusammen?

Das die Europäische Zentralbank mit dem niedrigen Leitzins deutschen Verbrauchern die Lust zum Sparen nimmt, ist mittlerweile weitgehend bekannt. Das massive Aufkaufen von Staatsanleihen ist ein weiterer Punkt, mit dem die Zentralbank direkten Einfluss auf die Lebensversicherung ausübt. Die Versicherer erwirtschafteten bisher mit Bundesanleihen sichere Renditen, die zur Umsetzung ihrer Zinsversprechen ausreichten. Mittlerweile rentieren die Papiere bei etwa 0.5 Prozent, damit werden bereits niedrige Garantiezinsen von 1.25 Prozent zum Problem. In vielen älteren Verträgen sind jedoch drei oder vier Prozent garantiert.

Ein Ausweichen auf attraktivere Anlageklassen ist den Versicherern nicht möglich, denn das damit verbundene Risiko wäre nicht mit dem Grundgedanken der Lebensversicherung vereinbar.

Was wird aus der klassischen Altersvorsorge?

Alte Verträge sind noch mit vier Prozent Garantiezins versehen und belasten die Versicherer derzeit besonders stark. Neue Policen geben nur noch 1.25 Prozent an garantierten Zinsen. Die sind angesichts der niedrigen Renditen auf Bundesanleihen ebenfalls eine Belastung für die Anbieter und leiden gleichzeitig an Attraktivität bei den Kunden. Viele Versicherer entwickeln derzeit neue Modelle für die Vorsorge, bei denen Policeninhaber keine garantierten Zinsen mehr erhalten.

Umdenken erforderlich

Verbraucher sollten neue Wege bei der Altersvorsorge gehen und in Sachwerte wie Immobilien sowie in Aktien investieren. Das Eigenheim ist bis ins hohe Alter sicher und langfristig erwirtschaften Aktien wesentlich attraktivere Erträge als die Lebensversicherung in ihrer besten Zeit.

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