Privatanleger und ihre Risikobereitschaft

Die Ermittlung der Risikobereitschaft ist eine Herausforderung für jeden Finanzberater. Er muss bereits beim ersten Kennenlernen diesbezügliche Fragen stellen und die Antworten mit zahlreichen themabezogenen Studien abgleichen. Aufgrund unkorrekter Informationen sind Fehleinschätzungen unvermeidbar.

Kaum ein Anleger kann seine Risikobereitschaft richtig einschätzen

Wenn Finanzberater ihre Mandanten nach der Bereitschaft zum Risiko befragen, bekommen sie meist emotional die falschen Antworten. Kein Privatanleger möchte gegenüber Fremden als ängstlich gelten, die Risikobereitschaft wird daher oft höher angesetzt, als sie wirklich ist. Der Berater muss bei diesen Angaben seine ganze Fach- und Menschenkenntnis aufwenden, um die Realität vom Wunschdenken zu trennen.

Sicher entwickelt jeder Anlageberater im Laufe der Jahre eigene Hypothesen zu den Gesetzmäßigkeiten der Risikobereitschaft. In vielen Fällen verlassen sich die Berater jedoch auf soziodemografische Variable: Alter, Geschlecht und Vermögensumfang sollen Aufschlüsse zu Fragen über die Risikobeurteilung geben.

Kaum Anhaltspunkte

Die Informationen sind allerdings wenig verlässlich, dazu einige Beispiele. Allgemein wird von Statistikern behauptet, dass Frauen eine geringer ausgeprägte Risikobereitschaft an den Tag legen als Männer. Doch die Aussage gilt für viele Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts nicht. Dieser Umstand führt leider oft zu Missverständnissen zwischen Mandantin und Finanzberater, hier hilft nur ein klärendes Gespräch. Grundsätzlich sollte geringe Bereitschaft zum Risiko nicht negativ interpretiert werden, letztendlich zahlt sich Vorsicht oft mehr aus als Draufgängertum.

Ältere Anleger agieren vorsichtiger

Die Risikobereitschaft nimmt mit zunehmendem Alter ab, die These trifft auf viele Senioren zu. Allerdings gibt es auch hier Ausnahmen, die von der Regel abweichen. Die Risikoaversion bleibt in vielen Fällen aus, wenn Anleger im Bezug auf ihr Vermögen nicht mehr an direkte Verwandte denken müssen.

Reiche zeigen kaum erhöhte Risikobereitschaft

Auch die Feststellung, dass Reichtum zu höherem Risiko verführt, gilt für die meisten Vermögenden nicht. Ihnen geht es in erster Linie um den Erhalt und nur selten um die weitere Vermehrung. Während weniger vermögende Haushalte zu mehr Risiko neigen, besteht bei der besitzenden Bevölkerungsgruppe eine ausgeprägte Risikoaversion.

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