Das Vermögen reicher Familien wird oft von Erben der nachfolgenden Generation reduziert oder gar vollständig verprasst. Der Beitrag befasst sich mit den Hintergründen, stellt Studien vor und zeigt Lösungen für Erblasser auf.
Erben ist eine feine Sache
Vor allem dann, wenn Eltern oder Großeltern ein stattliches Vermögen weitergeben. Wesentlich mehr Schwierigkeiten haben die Empfänger jedoch damit, das Familienvermögen zu erhalten und für Vermehrung zu sorgen. Ein US-amerikanischer Vermögensverwalter ist in einer Studie der Sache auf den Grund gegangen:
- Demnach reduzieren 70 Prozent der Erben die Familienvermögen bereits in der zweiten Generation.
- Noch schlimmer sieht es in der Generation der Enkelkinder aus, hier fallen 90 Prozent aller familiären Vermögenswerte den Nachlassempfängern zum Opfer.
Auch Erben will gelernt sein
Lernen fängt diesbezüglich in der Kindheit an und beginnt mit einem vernünftigen Geldumgang. Dazu hat eine amerikanische Privatbank ihre wohlhabenden Kunden befragt und Folgendes herausgefunden:
- Knapp 80 Prozent der befragten Eltern unterstellen ihren Kindern mangelndes Verantwortungsbewusstsein in finanziellen Angelegenheiten.
- Gleichzeitig wird nur in jedem dritten Haushalt über den Reichtum der Familie gesprochen.
Wie sollen Kinder den Umgang mit Geld lernen, wenn genau dieses Thema zu Hause tabu ist?
So werden Kinder frühzeitig auf die Erbschaft vorbereitet
Vornehme Zurückhaltung ist hier fehl am Platz, der Nachwuchs soll ruhig beizeiten wissen, was er später einmal erben wird. Eltern sollten ihren Kindern so früh wie 21möglich beaufsichtigten Zugang zu den familiären Vermögenswerten gewähren. Das schafft Vertrauen und erzeugt Verantwortungsbewusstsein. Halten Eltern ihre Kinder stets vom Geld fern, sind bei einer Erbschaft bereits emotionales Fehlverhalten und schnelles Verprassen vorprogrammiert.
Finanzexperten regen in diesem Kontext drei Verhaltensregeln für Erblasser an, bei genauer Umsetzung bleibt das Familienvermögen über Generationen erhalten:
- Das Vermögen muss in Familien regelmäßig thematisiert werden.
- Die Kinder und späteren Erben sollten eine fundierte Finanzausbildung erhalten.
- Der Erblasser erläutert konkret, wer erbt und was er mit seinem Vermögen machen soll.
Der letzte Punkt kann aus Expertensicht perfekt mit einer Vermögensnachfolgeplanung in Einklang gebracht werden. Hier können Eltern gemeinsam mit einen zertifizierten Generationenberater detaillierte Anforderungen für die Vermögensweitergabe festhalten und damit Familienwerte vor vernichtenden Zugriffen bewahren.