


Finanzielle Sicherheit für Unternehmer: Mehr als nur das Betriebsvermögen
Viele Unternehmer widmen ihr Leben dem Aufbau und der Führung ihres Betriebs. Doch wenn es um ihre eigene finanzielle Zukunft geht, fehlt es oft an einer durchdachten Strategie. Eine häufige Annahme: Der Verkauf des Unternehmens soll als Altersvorsorge dienen. Doch diese Vorstellung verwirklicht sich häufig nicht und birgt daher erhebliche Risiken.
Herausforderungen bei der Altersvorsorge für Unternehmer
Laut der KfW gibt es in Deutschland rund 3,8 Millionen kleine und mittelständische Unternehmen. Viele Unternehmer hoffen, dass sie ihre Firma gewinnbringend verkaufen können. Doch die Realität sieht oft anders aus: Die Nachfrage nach Unternehmensnachfolgen ist gering und es gibt zu wenige Interessenten, die ein bestehendes Unternehmen übernehmen möchten.
Zudem neigen viele Unternehmer dazu, ihr gesamtes Vermögen im Betrieb zu belassen, anstatt private Rücklagen für die Altersvorsorge zu bilden. In wirtschaftlich unsicheren Zeiten kann dies schnell zur finanziellen Bedrohung werden.
Asset Protection: Schutz des Privatvermögens
Ein zentraler Punkt ist der Vermögensschutz durch Asset Protection. Hierbei geht es um die Trennung von Unternehmens- und Privatvermögen, um das eigene Kapital vor potenziellen Gläubigern oder Haftungsrisiken zu schützen. Wer sein Unternehmen an die nächste Generation weitergibt, sollte sicherstellen, dass die eigene Altersvorsorge bereits separat gesichert ist.
Ganzheitliche Finanzplanung als Schlüssel
Um eine langfristige finanzielle Sicherheit zu gewährleisten, ist eine durchdachte Vermögensstrategie notwendig. Unternehmer sollten ihre Altersvorsorge nicht allein auf den Unternehmenswert stützen, sondern zusätzliche Anlageformen einbeziehen. Dabei gilt:
- Diversifikation: Unternehmer sollten nicht nur auf ihr Unternehmen setzen, sondern auch in Wertpapiere, Immobilien oder andere liquide Anlagen investieren.
- Liquidität: Ein Teil des Vermögens sollte kurzfristig verfügbar sein, um auf unvorhersehbare Ereignisse reagieren zu können.
- Risikomanagement: Viele Unternehmer haben eine geringe Verlusttoleranz, setzen aber gleichzeitig auf illiquide oder risikoreiche Anlagen. Eine professionelle Beratung hilft, ein ausgewogenes Portfolio zu erstellen.
Finanz- und Vermögensplanung sollte nicht aufgeschoben werden. Unternehmer sollten ihre finanzielle Zukunft nicht dem Zufall überlassen. Eine frühzeitige und professionelle Finanzplanung stellt sicher, dass sie auch nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben finanziell abgesichert sind. Denn eine solide Altersvorsorge erfordert mehr als nur das Betriebsvermögen. Wir helfen Ihnen mittels einer fundierten Analyse und professionellen Beratung dabei, eine sichere und flexible Altersvorsorge zu gestalten.

Die Notwendigkeit der Diversifizierung bei Portfolios

Faktorbasiertes Investieren mit ETFs
Neue Begrifflichkeit
Faktorbasiertes Investieren
Die klassische Lehre des wissenschaftlichen Investierens ist, Risiken möglichst breit zu streuen und „den Markt“ zu kaufen, statt auf einzelne Aktien zu setzen. Denn der Markt führt eine risikoadäquate Bewertung durch, bei der alle verfügbaren Informationen bereits berücksichtigt sind.
Diese Investment-Empfehlung beruht maßgeblich auf der sogenannten Markteffizienzhypothese des US-Ökonomen und Wirtschaftsnobelpreisträgers Eugene F. Fama. Ihr Kern liegt in der Aussage, dass es auf Dauer nicht möglich sei, durch gezielte Aktienauswahl den „Markt zu schlagen“. Allerdings hat der Erfinder der Effizienzhypothese dies selbst modifiziert und damit zugleich die Grundlage für faktorbasiertes Investieren geschaffen.
Drei-Faktorenmodell als erste Grundlage
Fama konnte gemeinsam mit seinem Kollegen Kenneth French statistisch nachweisen, dass es neben dem allgemeinen Marktrisiko noch zwei weitere Faktoren gibt, die Aktienrenditen beeinflussen: die Unternehmensgröße und die Bewertung – „der Value“. Das Fama-French-Dreifaktorenmodell war geboren. Kleinere börsennotierte Unternehmen und niedrig bewertete Unternehmen weisen demnach ein systematisches „Rendite-Plus“ auf. Diese Erkenntnis steht nicht unbedingt im Widerspruch zur Markteffizienz. Die Überrenditen können als marktkonforme Entschädigung für ein größeres systematisches Risiko interpretiert werden.
Seit der Arbeit von Fama/French wurde intensiv nach weiteren Faktoren geforscht, die Überrenditen versprechen. Inzwischen wurden hunderte Faktoren identifiziert, die Einfluss auf Aktienrenditen haben sollen. Im Kern sind es vor allem fünf Faktoren, die als relevant angesehen werden: neben Size (geringe Unternehmensgröße) und Value (niedrige Bewertung) auch Quality (Substanzwerte mit niedriger Verschuldung und stabilen Erträgen), Momentum (positive Kursdynamik) und Low Volatility (geringe Kursschwankungen). Außer dem Risiko als Erklärung für Überrenditen werden auch andere Erklärungsansätze für Überrenditen geliefert, zum Beispiel das Verhalten der Marktteilnehmer oder strukturelle Hürden.
Faktorbasiertes Investieren mit ETFs
Faktorbasiertes Investieren versucht durch gezieltes Filtern von Aktien nach Faktor-Kriterien aus dem Gesamtmarkt zu einem besseren Ergebnis zu kommen als im Marktschnitt. Die Umsetzung erfolgt bevorzugt mit ETFs. Dabei findet man sowohl ETFs, die sich auf einzelne Faktoren – zum Beispiel Value – konzentrieren als auch sogenannte Multifaktor-ETFs, die in ihrer Portfoliozusammensetzung mehrere Faktoren berücksichtigen.
Auch wenn versucht wird, Überrendite zu erzielen, ist faktorbasiertes Investieren kein Gegensatz zum passiven Investieren, denn das Rendite-Plus lässt sich vom Markt her erklären. Da die Wirksamkeit von Faktoren im Zeitablauf schwanken kann, sollten Anleger nur mit Beratung durch spezialisierte Experten nach dieser Strategie investieren.

Junge Gutverdiener legen anders an
Studie
Junge Gutverdiener legen anders an
„Emerging Affluents“ – „Aufstrebende Wohlhabende“ – so heißt eine Gruppe von jungen Gutverdienern, die eine attraktive Zielgruppe für Finanzdienstleistungen ist. Die Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) hat das Anlageverhalten dieser jungen Menschen im Lichte der aktuellen Kapitalmarktentwicklungen untersucht.
Noch konservativer als ohnehin schon agierten die Emerging Affluents bei Kapitalanlagen, so die Erkenntnis der BCG-Experten. Angesichts deutlich gestiegener Zinsen gehen junge Gutverdiener bevorzugt in verzinsliche Anlagen. Aktienbasierte Investments haben an Zugkraft verloren und bei Kryptowährungen – vor noch nicht langer Zeit gehypt – ist man sehr zurückhaltend geworden. Kapitalbildung findet bevorzugt mit Blick auf die private Altersvorsorge statt.
Private Altersvorsorge und Unabhängigkeit wichtige Sparmotive
Emerging Affluents sind laut Definition von BCG im Durchschnitt 33 Jahre alt und haben monatlich 3.000 Euro und mehr zur freien Verfügung. Eine repräsentative Stichprobe aus dieser Grundgesamtheit wurde zum Anlageverhalten befragt. Zwei Drittel der Teilnehmer erklärten, aktuell in Tagesgeld und Festgeld investiert zu sein. Bei der letzten Befragung vor einem Jahr war es noch weniger als die Hälfte gewesen. Dabei setzt man nicht nur auf Angebote der eigenen Hausbank. Einer von fünf Befragten gab an, sein Geld bei einem anderen Institut mit besseren Konditionen angelegt zu haben.
Sparpläne als Instrument für den systematischen Vermögensaufbau stehen bei den Emerging Fluents hoch im Kurs. Sparplan-Sparer bilden die größte Gruppe unter ihnen. Nach den Sparplan-Motiven befragt nannte rund die Hälfte von ihnen die private Altersvorsorge. Rund 20 Prozent betreiben dabei auch Vermögensbildung, um sich unabhängiger von ihrem Arbeitseinkommen zu machen. Weitere wichtige Sparmotive: die Bildung eines Risikopuffers für unvorhergesehene Ausgaben und der Eigenheimerwerb.
Zins- und renditebewusst – hohe Wechselbereitschaft
Jeder dritte Befragungsteilnehmer bekannte sich dazu, seine Anlagestrategie vor dem Hintergrund der im vergangenen Jahr erfolgten Zinswende angepasst zu haben. Engagements in ETFs und Einzelaktien wurden leicht zurückgefahren. Kryptoanlagen hat nur noch jeder Vierte, 2022 war es noch jeder Dritte gewesen. Jeder Neunte verzichtet ganz auf riskante Investments und steckt sein Geld in „Klassiker“ wie Lebensversicherungen, verzinsliche Anlagen, Bausparverträge und Immobilien.
Dabei agieren die Emerging Affluents zins- und renditebewusst. Fast 90 Prozent sagten, sie würden den Produktanbieter wechseln, wenn es woanders bessere Angebote gäbe. Kundenbindung ist offensichtlich bei dieser jungen Zielgruppe eine besondere Herausforderung. Ein nicht zu vernachlässigender Punkt, denn besonders bei dieser Gruppe ist eine zielgerichtete Finanzplanung wichtig.

Die 5 häufigsten Anlagefehler
Anlagefehler vermeiden
Gerd Kommer ist Inhaber von Kommer Invest, sowie bekannter Autor in Finanzdingen. In einem Beitrag benennt der Finanzexperte wesentliche Anlagefehler, die immer wieder auftauchen und die man vermeiden sollte.
Wir greifen fünf davon heraus, die besonders relevant und typisch für viele Anleger sind. Vielleicht erkennen Sie sich ja in dem ein oder anderen Fehler wieder – ein Grund, es bei der nächsten Anlageentscheidung besser zu machen. Oder Sie haben schon immer alles richtig gemacht. Dann können sie sich etwas Nützlicherem zuwenden.
1. In niedrig verzinste Anlagen investieren
Die Bundesbürger halten nach wie vor rund 70 Prozent ihres Geldvermögens in Bankeinlagen und Kapitallebensversicherungen. Reale Renditen von Zinsanlagen sind und bleiben negativ. Die Hoffnung auf bessere Zinszeiten ist eine Illusion – zumindest für die nächsten Jahre. Es ist nicht davon auszugehen, dass die EZB und andere Notenbanken eine Zinswende einläuten oder einen strafferen geldpolitischen Kurs einschlagen werden. In gewisser Weise sind sie in ihrer eigenen Politik gefangen – die Konsequenz: Mini-Nominalzinsen und negative Real-Renditen für lange Zeit.
2. Nicht offensichtliche Risiken missachten
Nicht alles was sicher scheint, ist es auch. Das Sicherheitsversprechen bei Bankeinlagen oder Lebensversicherungen bezieht sich vor allem auf die Sicherheit bei Ausfall des Produktanbieters, ggf. auf eine garantierte (Nominal-)Verzinsung. Das sind aber nur zwei Aspekte von Sicherheit. Das heißt nicht, dass es sonst keine Risiken gibt, auch wenn diese nicht offen zu erkennen sind oder gerade nicht empfunden werden. Das gilt zum Beispiel für das Inflationsrisiko oder das Risiko der eingeschränkten Verfügbarkeit. Börsengehandelte Wertpapiere sind hier „ehrlicher“. Sie zeigen ihr Risiko nämlich offen – in täglichen Kursschwankungen.
3. Die wenigsten schlagen den Markt
Untersuchungen beweisen immer wieder, dass es nur den wenigsten Finanzakteuren gelingt, den Markt zu schlagen. Das gilt sogar für Profis. Finanztheoretiker bezweifeln, dass das überhaupt möglich ist und manches spricht dafür, dass die paar Überperformer ihren Erfolg einfach dem Zufall verdanken. Es wäre fatal, solchen „Vorbildern“ zu folgen, denn was einmal geglückt ist, bietet keine Gewähr für eine Wiederholung.
4. Sehr viele Finanzpublikationen ohne Substanz
Ein großer Teil der Finanzpublikationen ist mit großer Vorsicht zu genießen. Das gilt vor allem für Veröffentlichungen mit reißerischen Titeln zu ultimativen Anlagestrategien, wirklichen Geheimtipps oder dem bevorstehenden Börsen-Crash. Kommer nennt sie abschätzig „Finanzpornographie„. Die Lektüre solcher Werke verleitet seiner Meinung nach eher zu den falschen Anlageentscheidungen als das sie einen Nutzen bringt. Den haben höchstens Autor und Verlag durch den Verkauf. Daher gilt: Den Medienlärm ausschalten
5. Nur (selbst) bezahlte Beratung ist wirklich unabhängig
Finanzberatung wird am Markt tausendfach versprochen, auch „unabhängige“ Beratung. In sehr vielen Fällen steht der Berater aber in einem Interessenkonflikt, weil sein Verdienst von seinen Empfehlungen abhängt und nicht die Beratung an sich vergütet wird. Das begünstigt eine Beratung, die verkaufsorientiert ist und durch die Verdienstmöglichkeiten beeinflusst ist. Nur eine Honorarberatung durch einen gesetzlich zugelassenen Honorar-Finanzanlagenberater nach § 34 h GewO kann wirklich unabhängig von Verkaufsinteresse sein.