Obwohl der Kunstmarkt heiß läuft: Kunst, die neue Anlageklasse

Kunst ist eine neue Anlageklasse, in der Kreativität und Definitionsnotstand aufeinandertreffen. Anleger, die sich aus wirtschaftlichen Gründen mit dieser Assetklasse auseinandersetzen, sind zwingend auf kompetente Berater angewiesen. Fehlberatungen haben hier die gleichen Hintergründe wie die vermeintlich guten Ratschläge bei Banken.

Eine Anlageklasse mit erhöhtem Beratungsbedarf

Wenn Anleger in Kunstobjekte investieren möchten, stehen ihnen keine Anhaltspunkte wie bei Aktien oder Fonds zur Verfügung. Preise sind nirgendwo notiert, der Markt ist komplex, ungewöhnlich und vergleichsweise schwer verständlich. Wer in diese Anlageklasse investiert, muss sich vorher aufwändig damit beschäftigen oder besser einen passenden Berater suchen.

Die Gefahr, bei der Suche nach Fachleuten hereinzufallen, ist verhältnismäßig groß, etablierte Kunsthistoriker wissen warum: Häufig sind Handel und Beratung zu sehr miteinander verflochten. Das heißt, es gibt Berater in der Anlageklasse Kunst, die von Galeristen für den Verkauf diverser Kunstgegenstände üppige Provisionen kassieren und gleichzeitig von interessierten Anlegern Honorare einstreichen. Jedem Honorarberater würden sich bei einem derartigen Sachverhalt die Haare sträuben. Die Gerichte sehen das übrigens ebenso kritisch, sie verurteilten einen sogenannten dualen Kunstberater kürzlich wegen Betrugs zu sechs Jahren Haft. Die Anlageklasse Kunst erfordert auch deswegen kompetente Beratung, weil die Szene äußerst intransparent und von eigenartigen Regeln geprägt ist.

Enorme Nachfrage nach Kunst

Die Verbraucher kaufen aus Prestigegründen alles, was sie für Kunst halten, und bringen damit den Markt zum Überhitzen. Aktuellen Schätzungen zufolge werden in der Anlageklasse Kunst jährlich global mehr als 50 Milliarden Euro umgesetzt. Die große Nachfrage kommt mit geringem Qualitätsanspruch und generiert für einzelne Kunstwerke völlig realitätsferne Preise. Das Internet fungiert in der Assetklasse als Preistreiber, weil es weltweit Interessenten und Anbieter in Hochgeschwindigkeit miteinander vernetzt.

Wer in die Anlageklasse Kunst investieren will, muss sich einen Berater suchen, der nicht mit Galeristen verbunden ist, keinen Verkaufsdruck hat und trotzdem über perfektes Fachwissen verfügt. Anleger sind gut beraten, bei der Suche die gleichen Maßstäbe wie bei der Beauftragung eines unabhängigen Finanzanlagenberaters zu setzen.

Faktenlastige Geldanlage: Wissenschaftliches Investieren

Wissenschaftliches Investieren bedeutet für Anleger, sich nicht auf individuelle Beratermeinungen oder Medientrends zu verlassen, sondern das Investment allein auf die Erkenntnisse der Finanzwissenschaft aufzubauen. Ihnen stehen dazu unterschiedliche Modelle prominenter Ökonomen zur Wahl.

Der neue Trend in der Investment-Welt

Obgleich wissenschaftliches Investieren seit Jahrzehnten Klarheit und Sicherheit bei der Geldanlage bedeutet, werden die Modelle in der Finanzwelt kaum eingesetzt. Klassische Finanzberater und Fondsgesellschaften meinen, ihr Handwerk besser zu verstehen als die Wissenschaft. Sie verzichten häufig auf risikomindernde Diversifikation und wollen die Märkte in Bezug auf Rendite schlagen. Wissenschaftliches Investieren hingegen erhält Vermögenswerte und erleichtert den Aufbau der Altersvorsorge insbesondere für sogenannte Normalverdiener.

Bekannte Finanzwissenschaftler und Nobelpreisträger entwickelten bereits vor vielen Jahrzehnten Modelle, mit denen Anleger kontinuierlich Vermögen aufbauen, ohne zu spekulieren. Investoren haben die Wahl unter vier Theorien, welche einzeln und in Kombination angewandt werden können:

Harry Markowitz empfahl bereits 1953 in seiner modernen Portfoliotheorie das „Wegstreuen von Risiken“. Damit ermahnt Markowitz nicht nur zur Diversifikation, er weist auch darauf hin, dass höhere Renditeerwartung mit systematischen oder wenig sinnvollen Risiken verbunden sein kann.

Mit der Hypothese der effizienten Märkte belegt Eugene Fama, dass Kapitalmärkte auf Dauer nicht zu schlagen sind. Die aktuellen Notierungen aller Wertpapiere enthalten bereits alle relevanten Informationen, sie kommen bei neuen Meldungen durch die Reaktionen der Marktteilnehmer in Bewegung.

Mit dem Capital Asset Pricing Model stellten die Wissenschaftler Sharp, Lintner und Mossin fest, dass bestimmte systematisches Risiken erwartungsgemäß mit unterschiedlich hohen Renditen belohnt werden. Die Wissenschaftler French und Fama belegten mit ihrem Drei-Faktoren-Modell die höhere Renditeerwartung für Small Caps (kleinere Unternehmen) im Vergleich mit Blue Chips (große Gesellschaften).

Wissenschaftliches Investieren mit kompetenter Beratung

Für welches Modell sich einzelne Anleger entscheiden, hängt vor allem von ihren Zielen und von ihrer Risikobereitschaft ab. Ein hervorragender Partner ist hierbei ein unabhängiger Finanzberater, weil dieser sich frei von Vertriebsdruck und Interessenskonflikten stets für die persönlichen Bedürfnisse seiner Klienten einsetzt.

Wiederherstellung der gewünschten Vermögensstruktur: Systematisches Handeln durch Rebalancing

Anleger, die ihre strategische Asset Allokation durch regelmäßiges Rebalancing wiederherstellen, reduzieren langfristig ihre Risiken bei gleichzeitig erhöhten Renditechancen. Die Neugewichtung ist notwendig, weil sich die im Portfolio vereinigten Anlageklassen durch Marktbewegungen im Bezug auf Volumen und Wert verändern.

Rebalancing in einfachen Worten erklärt

Angenommen, ein Anleger hat sein Portfolio zu 50 Prozent mit Aktien und zu 50 Prozent mit festverzinslichen Rentenpapieren ausgestattet. Nach einem Jahr hat sich der Wert des Aktienanteils aufgrund positiver Marktbewegungen um 10 Prozent erhöht, der Rentenanteil nimmt nur noch 40 Prozent ein. Das Portfolio entspricht nicht mehr dem Risikoverständnis des Eigentümers und soll auf die ursprüngliche Allokation zurückgefahren werden. Dazu müssen 10 Prozent des Aktienanteils abgestoßen und für die Erlöse gleichviel Anleihen erworben werden.

Warum sollten Anleger regelmäßig neu Gewichten?

Die Rendite eines Investments steigt mit dem eingegangenen Risiko. Wenn beim oben genannten Beispiel kein Rebalancing erfolgt, erhöht sich der Aktienanteil kontinuierlich zulasten des Rentenanteils. Im Ergebnis entspricht die Geldanlage nicht mehr der eingangs festgelegten Risikobereitschaft und wird für den Inhaber eventuell zur Gefahr.

Des Weiteren kann bei regelmäßiger Neugewichtung auf Markttiming verzichtet werden. Privatanleger können mit diesem Ansatz mühelos den psychologischen Fallstricken des Investments entgegenwirken.

Beim Rebalancing die Kosten im Auge behalten

Anleger müssen möglicherweise mit steuerlichen Belastungen und Transaktionsgebühren rechnen. Gleichwohl sollten die entstehenden Kosten im Verhältnis zum erwarteten Effekt stehen. Übersteigen die Gebühren ein gewisses Maß, sollte auf die Neugewichtung verzichtet werden.

Mögliche Vorgehensweisen

Beim Rebalancing können Anleger zwischen zwei bewährten Methoden wählen, die Neugewichtung lässt sich in Intervallen oder nach dem Kalender durchführen.

Die Kalender-Methode lässt die aktuellen Marktbewegungen völlig außen vor, hierbei wird ein bis zwei Mal pro Jahr neu gewichtet. Die Strategie erfordert wenig Aufwand, sie birgt allerdings das Risiko erheblicher Allokations-Abweichungen.

Die Intervall-Methode automatisiert das Rebalancing. Es wird um jede Assetklasse im Portfolio ein Toleranzband gelegt. Reist dieses aufgrund von Marktbewegungen, erfolgt automatisch eine Portfolioanpassung. Welche Strategie für Sie als Anleger besser geeignet ist, erklärt Ihnen idealerweise ein unabhängiger Finanzberater.

Kleine Unternehmen (small caps) bieten höhere Ertragschancen: Großunternehmen sind oft ideenlos

Während etablierte Großkonzerne oft in Ideenlosigkeit verharren, bieten kleinere Unternehmen (Small Caps) Anlegern lukrative Renditen. Die Ursachen sind in der Lebenszyklus-Theorie zu finden, der folgende Beitrag fasst die wichtigsten Punkte zusammen.

Der konventionelle Weg vom Kleinunternehmen zum Großkonzern

Da die einzelnen Entwicklungsstadien bei allen Unternehmen Ähnlichkeiten aufzeigen, nehmen wir als praktisches Beispiel das Versandhaus Quelle. Herr Schickedanz fing nach dem Zweiten Weltkrieg als typischer Kleinunternehmer an, wie die Inhaber anderer Small Caps hatte er eine gute Idee. Der Gedanke war eine effiziente elektronische Versandanlage, mit der Schickedanz die ungeliebte Konkurrenz distanzieren konnte.

Die Strategie hatte Erfolg: Aus dem kleinen Unternehmen wurde innerhalb weniger Jahre ein führender Konzern, bei der Geschäftsleitung verdrängte Selbstgefälligkeit den bislang dominierenden Innovationsgeist. Der Quelle-Konzern war bei seiner alternden Kundschaft äußerst erfolgreich und übersah die Gefahr aus dem World Wide Web.

Der Fluch der Lebenszyklen

Small Caps zeigen in der Gründerphase sehr viel Energie bei der Realisierung einer guten Geschäftsidee. Sobald die Innovation Fuß gefasst hat, kommt Angst vor Mitbewerbern auf. Es werden Details bis zur Perfektion verbessert und vorzugsweise Schutz in der eigenen Größe gesucht. Um die Übersicht zu behalten, verlassen sich die Entscheidungsträger auf bürokratische Ordnung, mit welcher vor allem das Personal diszipliniert wird.

Diese Regulierungswut engt nicht nur die unternehmerische Weitsicht empfindlich ein, es geht auch unverzichtbarer Erfindungsgeist für immer verloren. Als Quelle vom Small Cap zum Konzern aufstieg, waren die Entscheidungsträger von bürokratischer Blindheit befallen, denn sie erkannten den Mitbewerber Amazon nicht.

Anleger sollten in Small Caps investieren

In der innovativen Anfangsphase sind Anlegern die lukrativsten Renditen geboten, das einzige Risiko: Nimmt der Markt die Erfindung an oder nicht. Nachdem der Entwicklungsprozess abgeschlossen ist, sollten Investoren genau die weitere Vorgehensweise überprüfen. Neigt das ehemalige Kleinunternehmen zu den oben beschriebenen Verhaltensweisen, bieten sich zahlreiche andere Small Caps zur Investition an. Dass Unternehmensgröße nicht immer im Weg stehen muss, zeigte die Hamburger Ottogruppe. Die Geschäftsleitung erkannte die Bedrohung aus dem Netz und stellte sich mit dem Erwerb IT-qualifizierter Small Caps auf die Online-Konkurrenz ein.

Offene Immobilienfonds sehr gefragt: Zu viel Geld – zu teure Objekte

Zahlreiche Anleger sind derzeit an Investments in offene Immobilienfonds interessiert. Das ist zwar verständlich, jedoch äußerst riskant, denn diese Fonds waren bereits in der Vergangenheit für Krisen verantwortlich. Selbst einige Emittenten greifen bereits zur Notbremse.

Investments in offene Immobilienfonds steigen

Seit einigen Monaten begeistern sich zunehmend viele Anleger für diese Fonds, meist haben sie nachvollziehbare Gründe: die niedrigen Renditen bei festverzinslichen Wertpapieren. Zwischen Dezember 2014 und dem vergangenen März steckten Anleger 2,2 Milliarden Euro in offene Immobilienfonds, wie seitens der Emittenten bekannt wurde.

Die Aktivität der Anleger ist einerseits begrüßenswert, andererseits werden dadurch zukünftige Probleme sichtbar. Es war schon einmal der starke Geldzufluss, welcher die offenen Immobilienfonds ins Verderben stürzte. In der letzten Finanzkrise zogen bedeutende Investoren ihr Kapital in panischer Angst aus diesen Beteiligungen, obgleich die damit verbundenen Immobilien oft nur langsam verkauft wurden. Offene Immobilienfonds mussten mangels Liquidität schließen, private Anleger in Größenordnung von Millionen warteten lange auf Rückzahlungen mit empfindlichen Abschlägen.

Hohe Immobilienpreise verderben die Renditen

Wenn offene Immobilienfonds hohe Geldzuflüsse erleben, müssen sie die Liquidität zum Erwerb neuer Immobilien nutzen. Die enorme Nachfrage führt jedoch zu rapide steigenden Preisen, welche letztendlich auf die anschließenden Mietrenditen drücken. Die Manager versuchen, die Herausforderung mit Immobilien in günstigeren B-Lagen zu meistern, doch steigt damit das Risiko der in offene Immobilienfonds investierten Anleger. Diese sehen allerdings aktuell eine aussichtsreiche Alternative in derartigen Fonds, auch wenn die Renditen kaum über drei Prozent liegen.

Die Branche hat ­dazugelernt

Die Anbieter kennen den Zugzwang, der sich durch unmäßigen Kapitalzufluss für offene Immobilienfonds ergibt. Sie wollen keinesfalls zum Erwerb von Immobilien in einem aufstrebenden Markt gezwungen sein und drosseln bei Bedarf den Zufluss von Anlegergeldern. Andererseits entschließen sich nicht wenige Emittenten derzeit zu Neuauflagen im Segment Wohnimmobilien. In diesem Sektor gibt es derzeit nur einen aktiven Fonds, der seit Jahren in Bezug auf Rendite führend ist. Der Anbieter hat jedoch momentan einen Cash-Stopp veranlasst, Beteiligungen sind nur noch am Zweitmarkt erhältlich.

Desaster bei Staatsanleihen?

Der Wert von Staatsanleihen stieg in den vergangenen 35 Jahren proportional zu den fallenden Zinsen. Fondsverwaltungen investierten ihre Einnahmen vorzugsweise in Anleihen und erwirtschafteten attraktive Renditen. Die sich aktuell ankündigende Trendwende kommt mit schmerzhaften Folgen.

Deutsche Sparer sind risikoscheue Anleger, sie gelten unter Profis als konservativ, weil sie festverzinsliche Investments dem Engagement in Aktien vorziehen. Die vergangenen 35 Jahre bestätigten die Vorgehensweise als richtig, Anleger erzielten mit in Fonds eingebundenen Staatsanleihen nahezu die gleichen Renditen wie andere Marktteilnehmer mit Aktien.

Das Ende einer Ära

Die über 35 Jahre sinkenden Zinsen sind bei einer Trendwende angekommen, auch indirekt in Staatsanleihen investierte Anleger können künftig nur noch auch geringe Erträge hoffen. Im Ernstfall drohen etwa 1000 Milliarden Euro an Sparvermögen dramatische Verluste.

In den zurückliegenden Wochen erhielten Anleger bereits einen kleinen Vorgeschmack auf das mittelfristige Szenario. Bei bundesdeutschen Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit stieg die Rendite innerhalb von Tagen von 0,05 auf 0,75 Prozent. Genau hier liegt die Gefahr: Wenn die Renditen bei Anleihen steigen, sinkt deren Wert. Betroffenen Anleger mussten bei einem vermeintlich sicheren Investment innerhalb einer Woche vier Prozent Verlust hinnehmen.

Experten raten zum Verkauf

Vom schwindenden Wert bei Anleihen sind zahlreiche Fondsgesellschaften betroffen. Die Fachleute raten Anlegern, sich zeitnah von Fonds zu trennen, die in Festverzinsliche investieren. Kluge Anleger sollten jetzt Kasse machen, denn die Zinsen werden nicht weiter zurückgehen. Dass die Epoche der lukrativen Staatsanleihen zu Ende ist, zeigt ein kleiner Vergleich:

–                Wer 1980 in Bundesanleihen investierte, konnte mit 11 Prozent Zinsen pro Jahr rechnen.

–                Im Jahr 2000 waren davon noch fünf Prozent übrig.

–                Mitte April zeigten die Papiere mit 0,05 Prozent ein historisches Tief.

Aktien als Alternative

Alles deutet darauf hin, dass die Zinsen bei Staatsanleihen mittelfristig wieder steigen. Wer keine Verluste einfahren möchte, sollte sich von den entsprechenden Fonds trennen und seine Aversion gegen Aktien überwinden. Wie Sie hierbei mit geringem Risiko ausgezeichnete Renditen erwirtschaften, erklärt Ihnen Ihr unabhängiger Finanzberater.

Berliner VermögensKontor GmbH & Co.KG 33 Bewertungen auf ProvenExpert.com

Mit dem Laden des Inhaltes akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von ProvenExpert. (Mehr erfahren) ProvenExpert-Bewertung laden