Honorarberatung rechnet sich

Honorarberatung rechnet sich

Sie verfolgen die Diskussion um die Honorarberatung und wissen, dass es dazu besonderer Tarife bedarf. Diese sogenannten Honorartarife gibt es bereits und zwar in steigender Anzahl, jedoch führen sie aus verschiedenen Gründen bislang ein Schattendasein. Der zunehmende Druck auf die Vertriebskosten lässt die gesamte Branche an alternative Vertriebswege denken.

Auch das neue Lebensversicherungsreformgesetz steht im Zeichen der Kostensenkung, die aktuell noch fehlende Produktionskostenbegrenzung wird zumindest bei staatlich geförderten Produkten kurzfristig erwartet.

Honorarberatung und Honorartarife: Über beides wird viel debattiert, ohne dass es zu einem wirklichen Durchbruch kommt. Der folgende Beitrag gibt Ihnen einige Antworten.

Was sind Honorartarife?

Wenn Sie beispielsweise eine Lebensversicherung bei einem klassischen Vermittler abschließen, ist in Ihrem zukünftigen Beitrag die Provision für den Verkäufer eingeschlossen. Er fragt Sie nicht nach einem Honorar, daher erscheint Ihnen die Beratung kostenlos. Wenden Sie sich stattdessen an einen unabhängigen Honorarberater, zahlen Sie keine Provision, sondern ein Beratungsentgelt. Dafür erhalten Sie einen Vertrag, der häufig auf einem provisionsbereinigten Honorartarif basiert. Mittlerweile sind derartige Tarife bei etwa 20 Versicherern im Angebot, die Mehrheit der Anbieter wartet allerdings ab. Für die echten Honorarberater sind Honorartarife unverzichtbar, die Provisionsberater sehen in ihnen allerdings eine existenzielle Bedrohung.

Für Verbraucher lohnen sich Honorartarife immer

Lassen Sie sich nicht durch die Medien verunsichern; die behaupten oft, dass diese Tarife keinen Reiz ausüben, und stellen sich damit auf die Seite der traditionellen Vermittler. Dass sich Honorartarife für Sie lohnen, beweist eine kleine Rechnung (Untersuchungen des ITA Instituts für Transparenz, Berlin):

  • Wenn Sie über 30 Jahre monatlich 100 Euro in eine Rentenversicherung investieren und dabei einen Honorartarif gewählt haben, sparen Sie nahezu 3.400 Euro.
  • Der Betrag stellt die Differenz zu einem Provisions-Vertrag dar, davon müssen noch die Kosten des Honorarberaters abgezogen werden.

Ihr unabhängiger Honorarberater steht Ihnen für einen Stundensatz von beispielsweise 120 Euro netto zur Verfügung, selbst bei gründlichster Arbeitsweise benötigt er für eine derartige Konsultation zur Altersvorsorge maximal zehn Stunden. Inklusive Mehrwertsteuer kostet er Sie höchstens 1.400 Euro, die restlichen 2.000 Euro können Sie als Ersparnis verbuchen.

Geringe Nachteile bei vorzeitiger Kündigung

Wenn Sie sich für Honorartarife entscheiden, müssen Sie das Beratungshonorar vollständig entrichten, auch wenn Sie den Vertrag vorzeitig auflösen.

Bei einem Provisionsvertrag greift in den ersten Jahren die Haftungszeit, in welcher der Vermittler seine Vergütung retournieren muss. Gleichwohl handelt es sich hierbei um Ausnahmesituationen, die Sie nicht weiter irritieren sollten.

Ihre Entscheidung für Honorartarife entbindet Sie selbstverständlich nicht von durchdachter Produktauswahl. Auch in diesem Segment gibt es weniger gute und ausgezeichnete Tarife, ein unabhängiger Honorarberater hilft Ihnen gerne bei der Wahl.

Die Kostenquote (TER): Kostenkontrolle auch bei ETF wichtig

Auch bei einer Geldanlage in Exchange Traded Funds (ETF) ist Kostenkontrolle unverzichtbar. Anleger ersehen aus der Kostenquote TER die meisten internen Kosten ihres Indexfonds, während sich die Gesamtkosten über den vollen Investitionszeitraum hinter der Abkürzung TCO verstecken.

ETF’s sind vergleichsweise kostengünstige Investmentinstrumente, dennoch sollten Anleger auch hier auf anfallende Gebühren und Kosten schauen. Gerade bei der langfristigen Geldanlage sind kleine Unterschiede oft von großer Bedeutung.

Die Kostenquote TER

Anleger werden bei Indexfonds häufig angehalten, auf die Kostenquote TER zu schauen. Eigentlich verbirgt sich hinter dem Kürzel der englische Begriff Total Expense Ratio. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um die Gesamtkostenquote, vielmehr beinhaltet die Total Expense Ratio die meisten internen sowie jährlich anfallenden Kosten eines ETF’s. Dazu zählen Verwaltungsgebühren, Marketingkosten, Anwaltsgebühren, Regulierungs- sowie Überwachungskosten, Lizenzgebühren und sonstige Anwendungen.

In der Kostenquote TER sind allerdings keine Gebühren für die einmal im Jahr anfallende Neugewichtung bei physisch replizierten ETF’s enthalten. Wer diese Kosten und andere relevanten Ausgaben auf einen Blick erkennen möchte, muss sich an der Total Cost of Ownership orientieren.

Die Gesamtkosten des Eigentümers

Die Kostenquote TER berücksichtigt keine Spreads und Handelskosten bei Veränderungen innerhalb eines ETF’s. Auch die bei synthetisch nachgebildeten Exchange Traded Funds anfallenden Swapgebühren sind nicht hier, sondern in der Total Cost of Ownership (TCO) aufgeführt. Zur TOC gehören auch anfallende Steuern, daneben stehen erwirtschaftete Erträge über Wertpapierleihe in Option.

Dieser Kostenkomplex kommt jedoch nicht nur bei ETF-Geldanlagen zum Tragen, er betrifft vielmehr alle klassischen Investmentfonds und tritt zusätzlich zur Kostenquote TER auf. Im Übrigen beinhalten die Eigentümergesamtkosten TOC auch Positionen, die für Anleger einfacher zuzuordnen sind. Bei jedem ETF-Investment verlangt die Depotbank beispielsweise Gebühren für die Aufbewahrung. Beim Kauf und Verkauf von Exchange Traded Funds fallen Order- und Handelskosten an. Darüber hinaus müssen Anleger bei ihren ETF’s die Geld-Brief-Spanne im Auge behalten und auf die bei der Börse anfallenden Gebühren achten.

Honorarberatung ist nicht normiert

Da die Honorarberatung für Finanzen bislang nicht normiert ist, geraten Mandanten bei der Suche nach einem Honorarberater immer wieder an Produktverkäufer. Der Beruf ist nicht umfassend vom Gesetzgeber geschützt, Verbraucher sind daher zum Einholen von Informationen gezwungen.

Die Honorarberatung hebt sich von der konventionellen Beratung ab

Für Beratungssuchende stellt sich die Finanzberatung häufig als Etikettenschwindel dar. Sie konsultieren Finanzberater und sitzen in der Regel getarnten Produktverkäufern gegenüber. Mehrheitlich verdienen diese Personen weniger Geld mit Beratungsleistungen als mit Produktverkäufen. Ihr Ziel ist, den Kunden zum Abschluss zu bewegen und die damit verbundene Provision zu kassieren.

Die in der Honorarberatung tätigen Fachleute verdienen ihre Honorare hingegen ausschließlich durch Beratungsleistungen, an deren Ende nicht zwangsläufig ein Produkterwerb der Mandanten stehen muss. Ein Honorarberater stellt vielmehr seinem Klienten mit Fachwissen angereicherte Zeit zur Verfügung und schreibt abschließend eine Honorarrechnung zum aktuellen Stundensatz.

Auf den Beraterstatus achten

Gesetzlicher Schutz besteht für die Honorarberatung derzeit nur im Sektor Geldanlage. Seit Anfang August 2014 legt die gesetzliche Reglung fest, dass akkreditierte Honorar-Finanzanlagenberater und Honorar-Anlageberater keinerlei Provisionen annehmen dürfen. Zuwiderhandlungen ziehen rechtliche Konsequenzen nach sich. Wenn Verbraucher eine Honorarberatung zur Kapitalanlage wünschen, sollte der Berater einen der genannten Titel tragen. Derzeit bieten jedoch vergleichsweise wenig Konsultanten eine Beratung zu Finanzangelegenheiten gegen Honorar an.

Echte Honorarberatung lohnt sich immer

Bei der Geldanlage zahlt sie sich bereits ab Summen über 5.000 Euro aus. Bei höheren Beträgen gewähren Nettotarife gegenüber Provisionstarifen Vorteile in fünfstelligen Bereichen. Alles, was der Beratung gegen Honorar noch fehlt, ist eine auf nachhaltige Normierung basierende Akzeptanz der Verbraucher.

Die Honorarberatung ist ein Nischenprodukt mit einer Marktbedeutung von unter 1%. Viele vermeintliche Honorarberater (Etikettenschwindel auch hier) nutzen den Trend als Trittbrettfahrer. Seien Sie also wachsam in Ihrer Auswahl.

Die meisten Finanzprodukte gehören in den Müll

K.M. Schmidt sagte als Gründer der Quirin Bank bei einem Interview, dass die meisten Deutschen beim Erwerb ihrer Finanzprodukte auf kostenpflichtige Anlageberatung verzichten. Die von ihnen als kostenlos favorisierte Provisionsberatung hat allerdings ihre besten Zeiten hinter sich.

Finanzprodukte werden vorzugsweise bei der Hausbank erworben

Anleger entscheiden sich weiterhin für eine Filialbank, wenn sie neue Investmentprodukte in Betracht ziehen. Der Grund: Die Beratung wird ihnen dort kostenlos angeboten. Was viele Verbraucher immer noch nicht bemerkt haben ist, dass die Konsultation immer über Provisionen vergütet wird und sie bevorzugt die Finanzprodukte angeboten bekommen, bei denen die attraktivste Vergütung lockt. Mittlerweile müssen Banken ihre Provisionen offenlegen, dadurch rückt die Quirin Bank in den Fokus der Verbraucher.

Honorarberatung wird kaum in Anspruch genommen

Die Quirin Bank nimmt grundsätzlich keine Provisionen oder andere Vergütungen von Produktgebern an. Sollte es aufgrund fehlender Nettoverträge zu Zahlungen kommen, werden diese unverzüglich an den Kunden weitergereicht. Wer bei dem Institut Finanzprodukte erwirbt und eine vorangehende Beratung wünscht, muss dafür ein festgelegtes Honorar entrichten.

Dabei entstehen keine Interessenskonflikte und Kunden erhalten immer die für sie geeigneten Anlageprodukte. Allerdings wird die Honorarberatung bislang nur wenig angenommen, nach Ansicht von Herrn Schmidt hat das dazu erforderliche Umdenken noch nicht begonnen. Die Verbraucher können von der Provisionsberatung keine zeitgemäße Neutralität erwarten, finanzielle Nachteile sind daher vorprogrammiert.

Finanzprodukte können attraktiv sein

Entscheidend ist dabei, wo sie gekauft werden und welche Beratungsform vorangeht, dazu ein Beispiel:

  • Ein Anleger entscheidet sich für einen Fonds und legt 110.000 Euro auf zehn Jahre bei einer klassischen Bank an. Er entrichtet fünf Prozent Ausgabeaufschlag und jährlich zwei Prozent für die Verwaltung. Am Laufzeitende verfügt er über knapp 140.000 Euro.
  • Die Quirin Bank bietet nur kostengünstige Finanzprodukte an, bei denen keine Ausgabeaufschläge fällig werden, und berechnet für Beratung sowie Verwaltung jährlich 1,2 Prozent. Bei gleicher Laufzeit und identischem Investmentvolumen hätte der Anleger hier fast 20.000 Euro mehr verdient.
  • Bei einem unabhängigen Honorarberater sind diese Kosten in der Regel geringer. Und man hat keine Bank mit all den Abhängigkeiten als Berater, sondern wirklich völlig unabhängige Experten.

Finanzprodukte sollten nach Ansicht von Herrn Schmidt gut ausgewählt sein, diese Aufgabe kann nur ein unabhängiger Anlageberater übernehmen. Dessen Honorar ist oftmals wesentlich niedriger als die Provisionen, die bei traditionellen Banken fließen, und zahlt sich angesichts exzellenter Beratungsleistungen immer aus.

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